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Maik Vetter spielt künftig für Türk Gücü Friedberg

Maik Vetter im roten Trainingsshirt von Kickers Offenbach.

Zehn Jahre lang trug Maik Vetter das Trikot von Kickers Offenbach. So leidenschaftlich wie seine Auftritte für den OFC in der Zeit waren, so beinahe leidenschaftslos wirkt sein Abgang jetzt nach Friedberg.

Wenn Maik Vetter zu seinen beherzten Sololäufen ansetze, wurde es im Stadion am Bieberer Berg laut. Der Defensivspieler verkörperte über zehn Jahre hinweg Tugenden wie Einsatz und Wille, die den Fans der Offenbacher Kickers besonders wichtig sind.

Durch diese Auftritte spielte sich Vetter in die Herzen der Anhänger und wurde nach besonders guten Spielen regelmäßig mit "Vetter auf den Zaun!"-Gesängen auf das Geländer der Waldemar-Klein-Tribüne gerufen, um gemeinsam zu feiern.

In Zukunft wird es das nicht mehr geben. Der 32-Jährige schließt sich Hessenligist Türk Gücü Friedberg an. Das gaben die Wetterauer am Samstag bekannt.

Vetter: "Kein neues Angebot bekommen"

Dass Vetter den Regionalligisten aus Offenbach verlassen wird, war seit Anfang Mai klar, weil die Kickers seine zum 30. Juni auslaufenden Verträge als Spieler und Teammanager nicht verlängerten.

Wenn es nach dem Publikumsliebling gegangen wäre, wäre das Kapitel "Vetter und der OFC" wohl aber noch nicht zu Ende gegangen. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte er diese Woche: "Ich habe kein neues Angebot bekommen."

Nach einem warmherzigen Abschied klingt das nicht, auch wenn es vonseiten des Offenbacher Geschäftsführers Christian Hock gegenüber dem hr-sport heißt, dass die Trennung "gut und einvernehmlich" verlief.

Aus der Regionalliga in die Hessenliga

Zur Wahrheit gehört auch dazu, dass Vetters Leistung in der jüngeren Vergangenheit nachgelassen hat. Mit seinen 32 Jahren bringt er zwar die Erfahrung aus 288 Regionalliga-Partien mit, aber eben auch keine junge Spritzigkeit mehr.

In Zukunft wird der Defensivspieler für Hessenligist Türk Gücü Friedberg auflaufen. Also gerade für den Klub, gegen den die Kickers Ende Mai das Hessenpokalfinale gewonnen und sich damit den Einzug in den DFB-Pokal gesichert haben.

Möchte der OFC in diesem Wettbewerb die 1. Runde gegen den 1. FC Magdeburg überstehen, werden sie eine Maik-Vetter-Mentalität auf den Platz bringen müssen - ohne ihn selbst einwechseln zu können.