Abwrackprämie In Eschborn glühen die Telefone
Wer sich einen Neuwagen kauft und seinen Gebrauchten verschrottet, soll vom Staat 2.500 Euro bekommen – so lange der Vorrat reicht. Das zuständige Amt in Eschborn kann sich vor Anfragen kaum retten.
Etwa 420.000 Interessenten hätten sich in den ersten Tagen schon gemeldet, berichtete das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag. Die Experten bei der Hotline des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit Sitz in Eschborn seien völlig überlastet. Die meisten der Anrufer dringen bislang auch gar nicht bis zu den Fachleuten durch.
"Wer zuerst kommt..."
Ein Grund für den Andrang mag das von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) so genannte "Windhundprinzip" bei der Zuteilung der Prämie sein. Denn die Regierung will für die Abwrack-Deals genau 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das reicht für 600.000 Anträge. "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", so Glos.
Dabei gibt es die Anträge noch gar nicht. Die sollen ab dem 27. Januar im Internet zur Verfügung stehen. Unter www.bafa.de kann man dort alle Informationen zur Abwrackprämie nachlesen.
Schon erste Kaufabschlüsse
Erfreut über das Konjunkturprogramm der Bundesregierung für die Autowirtschaft sind die Händler. "Verstärkte Nachfrage und auch schon Kaufabschlüsse sind vorhanden", sagte Dirk Woitaszczyk vom Autohaus Glinicke in Kassel. Nach Einschätzung von Ansgar Klein vom Verband der freien Autohändler wird die Prämie den Händlern eine zehn- bis 20-prozentige Umsatzsteigerung bringen.
Viel Arbeit also für die Mitarbeiter und Experten im Eschborner BAFA. Für einen Run auf die Prämie, wie sie ihn dieser Tage erleben, gebe es aber keinen Grund. So schnell seien die Bundesmittel nicht erschöpft. Auch der Autohändlerverband rät zur Gelassenheit. Man gehe davon aus, dass in den nächsten drei bis vier Monaten genügend Geld für alle da sein werde, so Klein.