Amateur-WM Darmstädter wird Box-Weltmeister

Amateurboxer Jack Culcay-Keth gewinnt bei der WM in Mailand den Titel im Weltergewicht. Der Darmstädter beschert dem Deutschen Boxsport-Verband (DBV) damit den ersten Titel nach 14 Jahren.

Jack Culcay-Keth.
Ein Darmstädter boxt sich durch: Jack Culcay-Keth. Bild © picture-alliance/dpa
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m Finale bezwang der 23 Jahre alte Mitfavorit den Russen Andrej Samkowoi mit 7:4 nach Punkten. Der in Ecuador geborene Culcay-Keth spielte in einer furiosen Schlussrunde seine gute Kondition aus und boxte sich zum WM-Titel. Anschließend sank er völlig erschöpft in die Arme von Trainer Wladimir Pletnew und war den Tränen nahe. "Ich bin überglücklich. Das ist der größte Moment meiner Karriere", sagte der neue Champion nach seinem Triumph. Immer wieder war der Darmstädter dem ungestüm angreifenden Russen geschickt ausgewichen und hatte schnelle Kontertreffer gesetzt.

Letztes WM-Gold vor 14 Jahren

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Hessen für Peking: Der Boxer Jack Culcay-Keth

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Beim Stande von 3:3 ging es in die letzte Runde, ehe Culcay-Keth schnell auf 6:3 davonzog. "Da war der ein oder andere streitbare Treffer dabei. Ich kann die Buhrufe einiger russischer Fans verstehen", sagte Disziplintrainer Roland Kubath.

Mit dem Sieg von Culcay-Keth, der im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland kam, erfüllten sich für den DBV endlich die Hoffnungen auf einen Titel. Letztmals gab es 1995 Gold bei einer WM.

Revanche geglückt

"Wir sind zufrieden. Unsere junge Mannschaft hat sich achtbar geschlagen", sagte Kubath und zog auch dank Culcay-Keths Erfolg ein positives WM-Fazit. Der Tiefpunkt mit den jeweils medaillenlosen Debakeln bei Olympia in Peking und der WM 2007 in Chicago scheint überwunden zu sein. "Wir sind auf einem guten Weg", meinte Kubath.

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Das ist der größte Moment meiner Karriere. Zitat von Jack Culcay-Keth
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Der überglückliche Culcay-Keth rehabilitierte sich mit dem Sieg auch für die unglückliche Niederlage im EM-Finale von Liverpool 2008. Damals brach der Ringarzt den Kampf gegen Mohamed Nurudsinau (Weißrussland) ab, weil bei dem in Führung liegenden Darmstädter eine alte Augenverletzung ausgebrochen war. Auch bei Olympia in Peking 2008 hatte der hoch talentierte Weltergewichtler Pech. Gegen den stärker eingeschätzten Südkoreaner Kim Jung Joo holte er bis zum Ende ein 11:11, verlor aber wegen einer schwächeren Unterwertung.

Quelle: hessenschau.de

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