Letzte Hürde genommen GM genehmigt Opel-Sanierungsplan
Nach langen Verhandlungen unterzeichnet General Motors die Verträge für ein Sanierungskonzept. Für die Mitarbeiter bedeutet das vor allem Planungssicherheit.
"Der Verwaltungsrat von General Motors hat allen neun Verträgen zugestimmt. Die letzte Hürde ist genommen", freut sich Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz. Damit sei der Weg nun frei für eine Umwandlung von Opel in eine Aktiengesellschaft.
Opel-Management wird eigenständiger
Franz und Opel-Chef Nick Reilly erhoffen sich von der Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine AG mehr strategische Unabhängigkeit von der US-Mutter. "Die neue Gesellschaftsform wird die Mitsprachemöglichkeiten der Arbeitnehmer deutlich erweitern und die Eigenständigkeit des Opel-Managements, insbesondere in Produktfragen, gegenüber der Konzernmutter General Motors erhöhen", hatte Franz im Vorfeld der Unterzeichnung gesagt. In der Vergangenheit hatte Rüsselsheim dem Management in Detroit immer wieder Fehler in der Modell- und Produktpolitik vorgeworfen. Die GM-Entscheidung ist zugleich eine Rolle rückwärts der Amerikaner: Erst 2005 war Opel von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt worden.
Arbeitnehmerbeiträge nur unter Bedingungen
Teil der Vereinbarungen, die laut Franz nun in Kraft treten können, sind der Verzicht auf weitere Entlassungen bis Ende 2014, eine Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer, Tarifverträge für das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, eine Vereinbarung über die Verteilung der Kapazitäten in den europäischen Werken sowie konkrete und verbindliche Investitionszusagen des Managements.
Mit der Vertragsunterzeichnung tritt auch die Zusage der Beschäftigten in Kraft, sich mit Beiträgen von jährlich 265 Millionen Euro bis 2014 an der Sanierung des europäischen Autogeschäfts von GM zu beteiligen. Die Arbeitnehmerbeiträge werden auf einem Treuhandkonto geparkt. Sie fließen erst, wenn das Unternehmen seine Versprechen erfüllt.