Niederlage vor Gericht Todesurteil für die Huskies
Ende eines Traditionsvereins: Die Kassel Huskies verlieren auch das zweite Verfahren gegen die DEL. Der Eishockey-Club ist laut Geschäftsführer Fritz Westhelle nun "faktisch tot".
Innerhalb von nur sieben Wochen verliert Hessen zwei Profi-Eishockey-Clubs: Nach den Frankfurt Lions ziehen nun auch die Kassel Huskies im Kampf um die Lizenz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Kürzeren. Da Oberlandesgericht Köln entscheidet gegen die "Schlittenhunde" und hebt die einstweiligen Verfügungen auf, die bisher den Ausschluss der Huskies verhindert hatten. Das OLG Köln folgt damit einem Urteil des Oberlandesgerichts München. Das bayerische Gericht hatte bereits zuvor gegen Kassel und für die DEL entschieden. "Die Kassel Huskies sind damit faktisch tot", sagt der Geschäftsführer der Nordhessen, Westhelle nach dem Urteil.
Mit dem Urteil haben die "Schlittenhunden" keine Spielberechtigung mehr in der DEL. Die neue Saison wird also ohne Kassel starten. Dadurch werden Tatsachen geschaffen, die selbst ein theoretisches Urteil des Bundesgerichtshofs nicht mehr ändern könnte. Ein eventueller Sieg der Hessen vor der nächsten Instanz wäre faktisch wertlos.
Monatelanger Konflikt
Der Konflikt zwischen den beiden Parteien hatte sich monatelang hingezogen. Im Kern des Streits ging es um die Frage, ob ein Klub, der wie die Huskies ein Insolvenzverfahren eröffnet, die Lizenz erhalten darf oder nicht. Die DEL schloss dies mit der Begründung aus, ein Verein könne so viel zu leicht seine Schulden beseitigen. Kassel dagegen argumentierte, man habe sich im Zuge des Insolvenzverfahrens saniert und sei deshalb lizenzwürdig. Beide Seiten sorgten in dem sich seit Monaten ziehenden Streit mit juristischen Taschenspielertricks für immer neue Verzögerungen. Der Konflikt wurde damit immer mehr zum Possenspiel. Am Ende fällt nun der Vorhang, Applaus von den Eishockey-Fans in Kassel wird es sicherlich keinen geben.