Schäden in Wallernhausen Aufräumarbeiten nach Flutwelle
Aus einem Bach wurde ein reißender Fluss, der selbst ein Feuerwehrauto wegspülte: Die Bürger von Nidda-Wallernhausen putzten und räumten auf, was eine zwei Meter hohe Flutwelle am Vortag von ihrem Ort übrig gelassen hatte.
Wassermassen strömten durch die engen Straßen, rissen Autos und Tiere mit: Eine Flutwelle hat am Sonntag nach einem Unwetter Nidda-Wallernhausen (Wetterau) überschwemmt. Der Regen hatte gegen Nachmittag eingesetzt, erst am späten Abend entspannte sich die Lage in dem 1.100-Einwohner-Ort. Mehr als 300 Helfer waren bis nach Mitternacht im Dauereinsatz. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Schadens ist noch unklar. "Wir fürchten, dass es in die Millionenhöhe geht", sagte Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann am Montag (14.07.2014).
Ein Polizeisprecher sagte, besonders im Ortskern von Wallernhausen seien zahlreiche Gebäude stark beschädigt worden. Der Gemeinde zufolge sind etwa 40 Häuser betroffen. Schon am Sonntagabend hatten die Aufräumarbeiten begonnen, am Montag wurden sie fortgesetzt. Die Menschen pumpten ihre Keller leer, schleppten aufgeweichte Möbel vor die Tür und schaufelten den Schlamm aus ihren Gärten und von der Straße. Helfer setzten auch schweres Gerät ein.
Umgekippte Öltanks in den Kellern
Nach Angaben des Landkreises hatte der acht Kilometer lange Rambach, der Wallernhausen durchfließt, eine fast zwei Meter hohe Welle durch den Stadtteil gespült. Landrat Joachim Arnold (SPD) sagte: "Nach wolkenbruchartigen Regenfällen auf einen Boden, der keinen Tropfen Wasser mehr aufnehmen konnte, haben sich harmlose Bäche in reißende Ströme verwandelt."
Autos trieben fort, der Mannschaftswagen der Feuerwehr Wallernhausen wurde von der Masse über einen 1,5 Meter hohen Zaun gehoben. Hunderte Keller liefen voll, in einigen kippten Öltanks um. Der ausgelaufene Ölschlamm musste durch Spezialfirmen entsorgt werden. Ein Landwirt verlor acht bis zehn Schweine, wie ein Kreissprecher sagte. Die restlichen Tiere hätten auf die Wiese eines Nachbarhofes getrieben und so gerettet werden können.
"Wie nach einem Bombenangriff"
Drei Stunden stand das Wasser in den zentralen Ortsdurchfahrten, wie der "Kreis-Anzeiger berichtete. Die Flutwelle unterspülte die Straßen, hob den Asphalt nach oben und riss ihn teilweise heraus.
Als die Wassermassen verschwanden, bot sich den Menschen ein Bild der Zerstörung. Niddas Ordnungsamtsleiter Uwe Bonarius sagte dem "Kreis-Anzeiger": "Es sieht aus wie nach einem Bombenangriff."