Frauenfußball-Pokalfinale FFC beendet seine Titel-Durststrecke
Der 1. FFC Frankfurt hat seine seit 2011 währende Titel-Durststrecke beendet. Der Bundesligaprimus besiegte im Finale des DFB-Pokals Ligakonkurrent Essen glanzlos, aber klar.
Die Mannschaft von Trainer Colin Bell gewann am Sonntag (17.05.2014) mit 3:0. Die Vorentscheidung fiel durch Tore von Kozue Ando (3.), Peggy Kuznik (28.) und Simone Laudehr (36.) schon in der ersten Halbzeit. Die Hessen feierten damit ihren bereits neunten Pokal-Triumph in ihrem insgesamt 13. Finale und beendeten vor allem eine seit dem letzten Pokalgewinn 2011 währende Titel-Durststrecke.
Gegen einen großteils harmlosen und teils überforderten Gegner reichte dem FFC eine durchschnittliche Leistung zum Sieg. "Ich bin sehr dankbar", sagte Bell: "Ich bin nach Frankfurt gekommen, um Titel zu holen, deshalb bin ich heute sehr erleichtert", ergänzte der Trainer. "Wir haben heute sehr effektiv gespielt und die wenigen Chancen genutzt", analysierte Saskia Bartusiak.
FFC mit frühem Tor
Vor 16.621 Zuschauern im Stadion des 1. FC Köln schockten die Hessen den Gegner früh. Mit dem ersten FFC-Angriff klingelte es schon im Essener Tor. Kerstin Garefrekes hatte Fatmire Alushi in den Strafraum geschickt, die Nationalspielerin passte nahe der Grundlinie zurück auf Ando und die Japanerin schob zentral aus wenigen Metern zur Führung ein.
Die Frankfurterinnen suchten in der Folge aber nicht das zweite Tor, sondern lieferten sich mit Essen ein harmloses Mittelfeldgeplänkel. In der 17. Minute sorgte FFC-Keeperin Desiree Schumann für den einzigen Schockmoment aufseiten der Hessen. Bei einer Hereingabe von Essens Sarah Freutel griff die FFC-Torfrau am Ball vorbei, dieser klatschte an die Latte und wurde von Bianca Schmidt noch geklärt.
Zwei Ecken, zwei FFC-Tore
Damit war es aber an Aufregung auch schon genug für den FFC in der ersten Halbzeit, denn obwohl die Hessen selbst wenig fürs Spiel taten, blieb auch der Gegner harmlos. Beide weitere Frankfurter Tore fielen jeweils nach einem Standard und mit der Mithilfe der Essener Torfrau Lisa Weiß. Bei zwei Ecken patzte die Keeperin, Kuznik und Laudehr hatten jeweils keine Mühe, zum Tor einzunicken.
Zwanzig Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als FFC-Trainer Bell aufstand. Wie er mit seiner Mannschaft verabredet hatte, würde der Coach nur aufstehen, wenn ihm etwas am Spiel seiner Elf nicht passen würde.
Essen bis zum Schluss harmlos
Lange hatte der Brite Geduld bewiesen, obwohl sein Team nach Seitenwechsel praktisch die Offensivarbeit eingestellt hatte. Gegen einen weiterhin harmlosen Gegner reichte das Wenige, das der FFC zeigte, aber auch aus. Erst ein beherzter Schuss von Essens Jaqueline Klasen, den Schumann über das Tor lenkte (63.), ließ Bell dann doch aufstehen. Er konnte sich aber rasch wieder setzen, denn seine Mannschaft hatte die Partie weiterhin ohne große Anstrengung unter Kontrolle, ohne selbst jedoch noch eigene Torgefahr zu erzeugen. Und so verließ Bell erst nach dem Abpfiff wieder seinem Platz, um seinen ersten Titelgewinn mit dem FFC zu bejubeln.