Abschluss der Fastnacht Strohbären treiben in Heldra den Winter aus
Während andernorts die Fastnacht vorbei ist, hält ein kleines Dorf in Nordhessen an einer besonderen Tradition fest: Am Aschermittwoch sind durch Heldra wieder riesige Strohbären gezogen – um den Winter zu vertreiben.

Rund eineinhalb Stunden hat die Verwandlung gedauert, vom normalen Dorfbewohner zum übergroßen Strohbären. Von Kopf bis Fuß wurden die fünf Männer vor dem Umzug am Aschermittwoch in Heldra (Werra-Meißner) fest in Roggenstroh eingewickelt.
Im Anschluss zogen sie, von je einer Bärenführerin an die Kette gelegt, durch die Straßen des kleinen Wanfrieder Stadtteils bis zur Werra. Dort wurden die Bären ausgepackt und das Stroh entzündet.

Der Umzug hat eine lange Tradition. Seit rund 100 Jahren sollen die Strohbären so den Winter und die bösen Geister vertreiben. "Wer hier nicht mitmacht, ist kein Heldraner", sagte Elias Steube, der zum sechsten Mal als Strohbär mitgelaufen ist.
Doch auch die Strohbären plagen Nachwuchsprobleme. Früher seien jedes Jahr ein oder zwei Neue dabei gewesen, erzählt Steube. In den vergangenen Jahren sei jedoch niemand dazugekommen.
Das liegt vielleicht auch an den strengen Regeln: Nur zehnmal darf man mitlaufen, die Strohbären müssen außerdem männlich und volljährig sein. Und sie müssen entweder aus Heldra stammen oder einen engen Bezug zu dem Ort haben.