Faschingsumzüge in Hessen Hier übernehmen die Narren die Straßen
Die Närrinnen und Narren in Hessen übernehmen die Straßen: Am Sonntag stehen unter anderem große Umzüge in Frankfurt, Wiesbaden und Gießen bevor. Aber auch in vielen kleineren Orten wird gefeiert – ein Überblick.
Dort wird "Äla" gerufen, hier "Helau": Der hessische Fasching hat je nach Region seine Eigenheiten. Bunt geht es aber überall zu - besonders bei den Straßenumzügen, die zum großen Finale der diesjährigen Kampagne anstehen. Eine Auswahl.
Umzüge in Nordhessen
Volkmarsen: Mit dem Freudenschrei "Schurri!" stürzen sich die Närrinnen und Narren in Volkmarsen (Waldeck-Frankenberg) ins bunte Getümmel. Viel Zeit, Arbeit, Ideenreichtum und Organisation stecken jedes Jahr im Rosenmontagszug der karnevalsverrückten Nordhessen. Los geht es am 12. Februar um 14 Uhr. Einen Tag früher, am 11. Februar, findet für die jungen Narren ab 13 Uhr der Kinderumzug statt. Treffpunkt ist der Marktplatz.
Fritzlar: 2023 konnte der größte Faschingsumzug Nordhessens wegen Sicherheitsbedenken nur auf einer verkürzten Route stattfinden, in diesem Jahr kommen Bauarbeiten auf der zentralen Allee den Närrinnen und Narren in die Quere: Der Zug darf deshalb keine zweite Runde drehen. Gefeiert wird in der Hochburg im Schwalm-Eder-Kreis trotzdem - am 12. Februar ab 14 Uhr.
Umzüge in Osthessen
Fulda: Auf eine rund 500 Jahre alte Tradition blickt der Karneval in Fulda zurück. Der Rosenmontagszug dort gehört zu den größten in Hessen. 2023 wurde mit bis zu 90.000 Besucherinnen und Besuchern ein Rekord aufgestellt. Auch dieses Jahr werden wieder zehntausende Besucherinnen und Besucher erwartet. Am 12. Februar startet der närrische Lindwurm traditionell um 13.33 Uhr mit elf Böllerschüssen und windet sich dann rund drei Stunden lang vom Bahnhof aus durch die Stadt. Am Sonntag, 11. Februar, startet um 14 Uhr der Kinderumzug an der Pauluspromenade. Im Anschluss können die Mini-Narren im Museumshof weiter feiern und eine Trophäe für das beste Kostüm gewinnen.
Herbstein: Zur "Foaselt" herrscht in der Stadt im Vogelsberg traditionell der Ausnahmezustand: Am Rosenmontag, 12. Februar, eröffnet der Bajazz das närrische Treiben bereits um 10.11 Uhr. Rund vier Stunden folgen ihm Traditionsfiguren wie der Strohbär und sein Treiber, der Storch, die Hebamme und letztlich der ganze Zug bis zum Marktplatz, wo die Straßenfastnacht mit einer "politische Kundgebung" ihren Höhepunkt erreicht.
Umzüge in Mittelhessen
Gießen: Am Sonntag, 11. Februar, startet der "Fassenachtszug" traditionsgemäß um 13.33 Uhr in der Innenstadt. Tausende Närrinnen und Narren werden dazu erwartet. Los geht es in der Ringallee.
Marburg: Von der Universitätsstraße bis zum Afföller Messeplatz führt der Rosenmontagsumzug am 12. Februar quer durch die Innenstadt. Die Stadt hofft auf rund 40 Zugnummern. Der Zug startet um 13.33 Uhr.
Heuchelheim: Am Faschingsdienstag, 13. Februar, findet in den Straßen von Heuchelheim (Gießen) der große Faschingszug statt. Um 14.11 Uhr ziehen die Motivwagen, Fußgruppen und Kapellen los. Das Motto des Heuchelheimer Carnevalvereins 1957 lautet in diesem Jahr: "Ab 11.11. stets bereit."
In Friedberg startet der "Wetterauer Narrenexpress" mit 91 Zugnummern am 13. Februar vor der Burg auf der Kaiserstraße. Ab um 14.11 Uhr schlängelt sich der Zug durch die Friedberger Innenstadt.
Wetzlar: Startschuss für den großen Karnevalszug in Wetzlar ist am Sonntag, 11. Februar, um 13.31 Uhr. Mit etwa 100 Zugnummern geht es durch die Altstadt.
Ober-Mörlen: Mit 111 Zugnummern ist es der längste Fastnachtszug der Wetterau, der am 11. Februar ab 14.11 Uhr durch "Mörlau" zieht. Rund 20.000 Besucher werden erwartet. Für Kinder gibt es am Rosenmontag (12. Februar) um 14 Uhr einen eigenen Zug.
Hadamar: Der närrische Lindwurm des Dreierbunds Limburg-Diez-Hadamar erobert diesmal die Straßen von Hadamar. Los geht es am Fastnachtssonntag, 11. Februar, um 14.11 Uhr. Der Zug steht ganz im Zeichen des 700. Stadtjubiläums.
Umzüge in Rhein-Main
Frankfurt: Der große Fastnachtszug findet am Sonntag, 11. Februar, ab 12.21 Uhr statt. Der närrische Lindwurm zieht vom Untermainkai durch die Innenstadt bis zum Römerberg. In diesem Jahr sind unter dem Kampagnen-Motto "Im Herzen Europas, in Frankfurt am Main, feiern wir Fassenacht, wie kann’s anners sein" mehr als 180 Zugnummern und tausende Aktive angemeldet.
Frankfurt-Heddernheim: Heddernheim ist die heimliche Hochburg der Frankfurter Fastnacht. Der Umzug in "Klaa Paris" gilt als der älteste in Hessen. Dorthin zieht es jährlich zehntausende Zuschauer. Am Dienstag, 13. Februar, ab 14.31 Uhr gilt in dem Frankfurter Stadtteil die Devise: Mitschunkeln oder zu Hause bleiben.
"Hall die Gail!" (ca. "Haltet die Pferde!") heißt es für Närrinnen und Narren am Sonntag, den 11. Februar in Flörsheim. Dann rollt dort der Umzug mit über 150 Zugnummern durch die Altstadt. Anschließend ist eine After-Zug-Party geplant.
Wiesbaden: Am Sonntag, 11. Februar, zieht der große Fastnachtsumzug durch die Innenstadt. Los geht es um 12.11 Uhr in der Friedrich-Ebert-Allee. Von dort geht es durch die Innenstadt, vorbei am Rathaus und an tausenden von Närrinnen und Narren am Straßenrand.
Seligenstadt: Zum traditionellen Rosenmontagsumzug der "Schlumber" mit rund 80 Zugnummern werden am 12. Februar wieder bis zu 40.000 Besucher in der Altstadt von Seligenstadt (Offenbach) erwartet. Los geht es um 14.01 Uhr an der Evangelischen Kirche. Schon am Fastnachtssonntag übernehmen die kleinen Närrinnen und Narren die Stadt, um 14.31 Uhr geht es von der Aschaffenburger Straße und über den Marktplatz bis zur TGS-Turnhalle.
Hanau: Nach der Auflösung des Hanauer Carnevalszugvereins HCV fällt der große Faschingsumzug durch die Hanauer Innenstadt in diesem Jahr aus. Stattdessen gibt es am Faschingssonntag, 11. Februar, kleinere Umzüge in den Stadtteilen Tümpelgarten, Klein-Auheim, Steinheim und am Faschingsdienstag, 13. Februar, in Großauheim. Die Stadt hat angekündigt, die Vereine bei den Planungen für einen großen Faschingsumzug 2025 unterstützen zu wollen.
Oberursel: "Orschel Helau!" heißt es am 11. Februar wieder beim Taunus-Karnevalszug durch die Oberurseler Innenstadt. Motivwagen, Fußgruppen und Garden sowie Musikkapellen ziehen ab 14.11 Uhr von der Altkönigstraße über den Marktplatz mit der Ehrentribüne bis zur Austraße.
Hofheim am Taunus: Unter dem Motto "Vier Jahre ohne Spaß, jetzt sind wir wieder uff de Gass" ziehen die Närrinnen und Narren am 11. Februar durch die Hofheimer (Main-Taunus) Altstadt. Vor der Corona-Pandemie fand hier zuletzt ein Umzug statt. In diesem Jahr werden die Häuser entlang der Zugstrecke wieder in den närrischen Farben geschmückt. Der Zug startet in der Reifenberger Straße und verläuft über die Niederhofheimer Straße und Hauptstraße bis zum Bahnhof.
Umzüge in Südhessen
Dieburg: Am Dienstag, 13. Februar, ist ab 13.33 Uhr in den Dieburger Straßen wieder der närrische Ruf "Äla!" zu hören. In der Fastnachtshochburg werden mehrere zehntausend Besucher erwartet. Im Foku stehen in "Dibborsch" nicht Motivwagen, sondern die rund 70 privaten Fastnachtsgruppen und ihre Kostüme.
Darmstadt-Arheilgen (Darmstadt-Dieburg): Jedes Jahr wechselt der Schauplatz des AEWG-Gemeinschaftsumzugs der vier Karnevalsvereine der Gemeinden Arheilgen, Erzhausen, Wixhausen und Gräfenhausen. Dieses Jahr schlängelt sich der Faschingsumzug mit rund 100 Nummern am Sonntag, 11. Februar, ab 13.31 Uhr durch den Darmstädter Stadtteil Arheilgen.
Erbach (Odenwald): Am Dienstag, 13. Februar, ziehen die "Erbacher Hexen" durch die Stadt und bewerten im Anschluss an den Fastnachtsumzug die einzelnen Zugnummern nach Aussehen und Stimmung. Los geht es um 14.11 Uhr.
Heppenheim: 95.000 Narren kamen im vergangenen Jahr, um sich den Fastnachtsumzug in Heppenheim (Bergstraße) anzuschauen. Los geht es in diesem Jahr am 11. Februar um 14.11 Uhr, die 2,2 Kilometer lange Zugstrecke führt von der Mozartstraße über die Lorscher Straße zur Partymeile am Graben, wo nach dem Zug weitergefeiert wird.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 01.02.2024, 19.30 Uhr
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