Highwalk als "Highlight" in Rotenburg: Deutschlands zweitlängste Fußgänger-Hängebrücke
617 Meter lang, 60 Meter hoch und ganz viel Nervenkitzel: Deutschlands zweithöchste Fußgänger-Hängebrücke lädt seit Dezember zu einem schwankenden Spaziergang übers Kottenbachtal in Rotenburg an der Fulda ein.
(Ost-)Hessen ist um eine Freizeit-Attraktion reicher. Anfang Dezember ist der Highwalk in Rotenburg an der Fulda eröffnet worden.
Dabei handelt es sich um Deutschlands zweitlängste Fußgänger-Hängebrücke. Das mehr als 600 Meter lange Bauwerk soll viele Neugierige und Touristen anziehen. Fragen und Antworten zum Thema:
- Wo verläuft die Hängebrücke in Rotenburg?
- Welche Tipps gibt es für die Anreise nach Rotenburg?
- Wie sind die Öffnungszeiten?
- Was kostet der Eintritt zum Highwalk?
- Für wen ist die Hängebrücke geeignet und für wen nicht?
- Ist der Highwalk barrierefrei?
- Wie ist die Brücke gesichert?
- Wo steht Deutschlands längste Hängebrücke?
- Wie unterschiedlich sind Skywalk und Highwalk konstruiert?
- Wie viele Besucher werden pro Jahr auf dem Highwalk in Rotenburg erwartet?
- Was bedeutet die Hängebrücke für den Tourismus in der Region?
Wo verläuft die Hängebrücke in Rotenburg?
Die Brücke überspannt in Rotenburg an der Fulda (Hersfeld-Rotenburg) das Kottenbachtal und führt von der Rodenberg Alm am Förstergraben zum Hangwald am Teufelsberg. Ganz in der Nähe liegt der Wanderweg R6/R7.
Welche Tipps gibt es für die Anreise nach Rotenburg?
Die Betreiber geben dazu folgende Infos:
Mit dem Auto:
Über die Kasseler Straße auf die Heinz-Meise-Straße bis hin zum Parkplatz Kottenbach fahren. Dort stehen Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Von dort aus sind es nur wenige Minuten Fußweg bis zur Brücke.
Mit dem ÖPNV:
Bis zum Bahnhof Rotenburg an der Fulda mit dem Regionalzug fahren. Von dort aus weiter mit dem Bus 303 bis zur Haltestelle Rodenberg. Diese ist nur wenige Gehminuten vom Highwalk entfernt.
Wie sind die Öffnungszeiten?
Geöffnet ist die Hängebrücke im Winter täglich von 10 bis 16 Uhr, für das Frühjahr und den Sommer sind längere Öffnungszeiten geplant. Bei bestimmten Wetterlagen, wie etwa hohen Windstärken, wird der Highwalk aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Was kostet der Eintritt zum Highwalk?
Das Ticket für den Highwalk kostet für Erwachsene 9,50 Euro, für Kinder (6-15 Jahre) sind 7,50 Euro fällig, jüngere Kinder haben freien Eintritt. An beiden Zugängen zur Hängebrücke - an der Rodenberg Alm und am Teufelsberg - befinden sich bargeldlose Ticket-Automaten. Eintrittskarten kann man aber auch mit Bargeld in der Rodenberg Alm kaufen. Dort gibt es auch ein gastronomisches Angebot.
Für wen ist die Hängebrücke geeignet und für wen nicht?
Für alle, die schwindelfrei, gut zu Fuß sind und keine schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme haben. Wagemutige müssen die Höhe schon ertragen können. Zudem das Schwanken der Hängebrücke. "Ein bisschen Nervenkitzel muss schon dabei sein. Sonst ist es ja kein Abenteuer", sagte Highwalk-Geschäftsführer Felix Stuhldreher. Hunde und andere Haustiere sind auf der Brücke nicht erlaubt.
Ist die Highwalk barrierefrei?
Barrierefrei ist die Hängebrücke nicht und nicht für Menschen mit Handicap oder körperlichen Gebrechen. Mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwagen kann man nicht über die Brücke fahren, sie ist nur knapp ein Meter breit. Die Sicherheitsbestimmungen gestatten es aber ohnehin nicht. Auch Fahrräder dürfen nicht über den Highwalk geschoben werden. Für Menschen mit anderweitigen Gehbehinderungen ist die Brücke ebenfalls nicht geeignet. Denn die Steigung beträgt an steilen Stellen knapp acht Prozent.
Wie ist die Brücke gesichert?
Laut den Highwalk-Machern wurden 84 Tonnen Stahl bei der Konstruktion verbaut. Hinzu kommen sechs Tragseile, die 54 Tonnen schwer sind. Die Tragseile der Hängebrücke sind mit Beton-Ankern am Boden befestigt. Vier Tragseile laufen unter dem Highwalk entlang, zwei sind am Geländer. Für den Bau zeichnet eine schweizer Spezialfirma verantwortlich, die Erfahrung hat im Bau mit Hängebrücken.
Wo steht Deutschlands längste Hängebrücke?
Deutschlands längste Fußgänger-Hängebrücke befindet sich ebenfalls in Hessen: Der rund 100 Meter hohe und 665 Meter lange Skywalk befindet sich im nordhessischen Willingen (Waldeck-Frankenberg). Die Brücke ist rund 50 Meter länger und 40 Meter höher im Vergleich zum Exemplar Rotenburg.
Der Skywalk in Willingen hat sich seit ihrer Eröffnung im Sommer 2023 zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Rund 300.000 Besucherinnen und Besucher wurden im ersten Jahr gezählt.
Wie unterschiedlich sind Skywalk und Highwalk konstruiert?
Der Skywalk in Willingen ist eine freischwebende Brücke. Sie wird von zwei großen Brückenportalen gehalten. Der Highwalk in Rotenburg ist mit Abspannseile gesichert, die zu Verankerungen im Boden führen. Durch diese unterschiedlichen Konstruktionen ist die Hängebrücke in Willingen wackeliger und schwankt deutlich stärker hin und her.
Wie viele Besucher werden pro Jahr auf dem Highwalk in Rotenburg erwartet?
Die Initiatoren des Highwalk in Rotenburg rechnen pro Jahr mit rund 150.000 Besucherinnen und Besucher. Das ist Hälfte der Besucherzahl in Willingen. Das 120 Kilometer entfernte Willingen im Upland hat aber auch deutlich mehr Tourismus zu bieten als Rotenburg, die Fachwerkstadt an der Fulda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Was bedeutet die Hängebrücke für den Tourismus in der Region?
Durch die neue Attraktion hofft man in der Region um Rotenburg auf mehr Touristen und Übernachtungen. Die Hängebrücke wurde unter anderem initiiert von Göbel Hotels, die in Osthessen mehrere Häuser betreiben. Der Highwalk kostete 4,5 Millionen Euro und wurde privat finanziert. Rotenburgs Bürgermeister Markus Weber (parteilos) sagte: "Die Hängebrücke ist ein Mehrwert für die Stadt und bereichert uns als Tourismus-Standort." Landrat Torsten Warnecke (SPD) spricht von einem "Highlight für die Region".