Wintersport in Hessen Jetzt startet auch Willingen in die Skisaison
Nach der Wasserkuppe steht nun auch im nordhessischen Willingen das erste Ski-Wochenende der Saison an. Auf Wintersportler warten auf den Pisten satte 60 Zentimeter Schnee.
Eine Woche nach der Wasserkuppe startet an diesem Wochenende auch Willingen (Waldeck-Frankenberg) in die Ski-Saison. Am Samstagmorgen sind in Hessens größtem Skigebiet Liftanlagen, Seil- und Sesselbahnen sowie Förderbänder in Betrieb gegangen. Auch zwei Langlauf-Loipen und Rodelhänge sind geöffnet.
Die Mischung aus Naturschnee und technisch erzeugtem Schnee aus Schneekanonen verspreche einen guten Saisonstart, heißt es auf der Homepage des Skigebietes im Hochsauerland an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.
Den Angaben zufolge liegen auf den Pisten derzeit mindestens 60 Zentimeter Schnee - genug, um den Betrieb bis nach Weihnachten zu sichern, wie die Betreiber mitteilten.
Höhere Ticketpreise als im Vorjahr
Wintersport-Fans müssen sich wegen der Inflation in diesem Jahr auf teurere Ticketpreise einstellen. Gerade die Energiekosten seien deutlich höher als in den Vorjahren, begründete Jörg Wilke, der Sprecher des Skigebiets im Upland. "Wir werden das aber nicht komplett an unsere Kunden weitergeben."
Der Preis für die Tageskarte steigt von 36 auf 38 Euro. "Das ist im Bereich der normalen Preissteigerungen, die wir haben. Wir werden weiterhin ein bezahlbares Angebot anbieten können", so Wilke.
Betreiber sieht sich gut aufgestellt
Insgesamt blickt man in Willingen positiv auf die Saison. "Wir sind gut aufgestellt", sagte Wilke. Die technischen Voraussetzungen seien inzwischen so gut, dass viele Wetterschwankungen ausgeglichen werden könnten.
Sorge, dass Gäste angesichts der Preissteigerungen und Krisen, fernbleiben, hat Wilke nicht. "Nach unserer Erfahrung gönnen sich die Menschen in der Regel trotzdem eine Auszeit, zumindest in einem gewissen Maße."
Auch am Hoherodskopf steht laut Lift-Betreiber am Samstag eine Skipiste bereit. Der Skiverleih ist noch geschlossen. Am Hoherodskopf bleiben die Ticketpreise unverändert.
Großer Ansturm am ersten Wintersport-Wochenende
Am ersten Adventswochenende hatten bereits zahlreiche Freizeitsportler die Pisten an Hessens höchstem Berg Wasserkuppe sowie im Vogelsberg für winterliches Vergnügen genutzt. Auch der Taunus zog viele Besucher an.
Am Zuckerfeld nahe der Wasserkuppe war es sogar schon am 1. Dezember losgegangen. Noch schneller als in der Rhön waren die Betreiber in Dietzhölztal-Ewersbach (Lahn-Dill). Dort startete der Lift-Betrieb schon einen Tag früher, wie der dortige Skiclub bekanntgab.
Liftkarten auch auf der Wasserkuppe teurer
An der Wasserkuppe sollen auch an diesem Wochenende zahlreiche Lifte jeweils ab 9.30 laufen - abends mit Flutlicht. Es gibt auch einen Skiverleih. Schlittenfahrer können den Lift "Wie-Li" nutzen. Laut Betreiber sollen die Lifte auf Hessens höchstem Berg je nach Wetterlage auch werktags laufen.
Auf der Wasserkuppe sind die Lift-Preise in diesem Winter ebenfalls gestiegen - um einen Euro. Die Tageskarte für einen Erwachsenen kostet nun 22 Euro. Kinder bis 14 Jahre müssen 17 Euro dafür zahlen.
Der Betreiber begründete dies mit den Investitionen in die Beschneiung und eine modernisierte Beleuchtung.
Ohne Kunstschnee geht es nicht
Um den Saisonstart auf der Wasserkuppe zu realisieren, liefen in den Tagen zuvor die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Lift-Betreiber stockte die Schneedecke dank frostiger Temperaturen mit Kunstschnee auf.
Auf der Wasserkuppe hatte es in der Vorwoche zwar kräftig geschneit. Doch die Betreiber benötigten mehr von der weißen Pracht. Grundsätzlich sei Kunstschnee wichtig, weil dieser sich länger halte als Naturschnee. "Für den Skiliftbetrieb brauchen wir mindestens 20 bis 30 Zentimeter", erklärte ein Sprecher des Lift-Betreibers.
Anders als in den Wintersportgebieten in der Rhön und in Nordhessen stehen am Hoherodskopf im Vogelsberg aus Naturschutzgründen keine Schneekanonen, auch nicht rund um den Großen Feldberg im Taunus. Die Betreiber sind auf natürlichen Schnee angewiesen.
Sendung: hr3, 09.12.2023, 10 Uhr
Redaktion: Jörn Perske, Bernhard Böth