Test mit Video Sommerrodelbahn auf der Wasserkuppe: Hessens höchsten Berg hinabsausen
Die Wasserkuppe ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Rhön. Die Sommerrodelbahn in Gersfeld hat mehrere Abfahrten zu bieten. Und auch die Umgebung lohnt sich für einen Familienausflug mit Kindern.
Hessens höchsten Berg in rasanter Kurvenfahrt in Rinnen und auf Schienen hinabsausen – das ist mit den Sommerrodelbahnen auf der Wasserkuppe möglich. Die Abfahrten auf dem 950 Meter hohen Berg in Gersfeld (Fulda) bieten Vielfalt und großen Fahrspaß. Denn auf der Wasserkuppe, dem Touristen-Hotspot in der hessischen Rhön, gibt es eine große Auswahl an Bahnen, die ihresgleichen sucht. Wir haben die Bahnen auf der Wasserkuppe getestet.
Es gibt eine Doppel-Sommerrodelbahn, die seit 1975 existiert. Die beiden Muldenbahnen mit ihren silbernen Rinnen verlaufen parallel. Die Schlitten können doppelt besetzt werden, sodass zwei Menschen in einem Rutsch hinabgleiten können. Durch die parallele Streckenführung sind Wettrennen möglich. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben und immer Abstand halten! Die Bahnen sind jeweils 700 Meter lang und haben acht größere Kurvenpassagen.
Mehr als ein Kilometer auf Schienen bergab
Moderner dagegen ist der sogenannte Rhönbob. Die 2018 erbaute Allwetterbahn besteht nicht aus einer Rinne, sondern die roten (Doppelsitzer-)Schlitten laufen auf Schienengestellen. Die Abfahrt ist 1.050 Meter lang und enthält 14 Kurvenpassagen.
Der Rhönbob verfügt über mehr Technik. Diese dient der Kontrolle und Sicherheit. Es gibt Sicherheitsgurte und eine Distanzkontrolle. Die Schlitten verfügen über GPS-Signale, werden bei Bedarf oder im Notfall automatisch gebremst. Etwa wenn ein schneller gesteuerter Schlitten einem langsameren Schlitten zu nahe kommt. Laut Betreiber sind Auffahrunfälle somit ausgeschlossen. Am Bahn-Ende werden die Schlitten selbstständig abgebremst, bevor man automatisch ohne Umsteigen (im Vergleich zur Doppel-Sommerrodelbahn) wieder bergauf gezogen wird.
So verläuft die Abfahrt mit dem Rhönbob
Nach dem Start geht es wenige Meter später in den Wald hinein. Die Bahn schlängelt sich durch Bäume hindurch und lässt die Skipisten links liegen. Das Fahrgefühl ist angenehm, nicht so rustikal wie in einer Muldenbahn. Die Geschwindigkeit kann individuell gewählt werden – je nachdem, wie stark man die Fahrhebel nach hinten zum Bremsen zieht oder nach vorne drückt.
Mehr als 40 Kilometer pro Stunde sind laut Betreiber mit den Schlitten aber nicht möglich. Ein Entgleisen der Schlitten sei durch die schienengebundene Konstruktion ebenfalls unmöglich. Trotz der automatischen Tempo-Drosselung kann die Abfahrt rasant gestaltet werden – ein Hauch von Achterbahn-Feeling. Die Attraktion ist ein Kreisel im letzten Drittel, den man durchfährt. Dort spürt man die Fliehkräfte am besten.
Tolle Aussicht in die Rhön
Nach der Talfahrt folgt eine etwa vier Minuten lange Bergfahrt, die auch ihren Reiz hat und ein netter und entspannter Ausklang nach der Abfahrt ist. Es geht 470 Meter geradewegs die Märchenwiese hinauf. Rechts kann man dabei beobachten, wie die Schlitten der Doppel-Sommerrodelbahn hinabrasen. Oben angekommen hat man nach dem Ausstieg bei klarer Sicht und schönem Wetter einen fantastischen Weitblick in die Rhön.
Weitere Attraktionen neben der Sommerrodelbahn
Neben den Rodelbahnen gibt es noch weitere Attraktionen und Freizeitbeschäftigungen an der Ski- und Rodelarena auf der Wasserkuppe. Wer es ruhiger mag, kann den Wie-Li ausprobieren – ideal für kleinere Kinder, die mit ihren Eltern oder Oma und Opa fahren. Die Abfahrt schlängelt sich 700 Meter lang durch den Wald und dauert inklusive der Bergfahrt zurück zur Märchenwiesenhütte rund zehn Minuten.
Neben den Rodel-Anlagen gibt es auf der Wasserkuppe weitere Fahrgeschäfte und Rutschen. Kinder können auch einen Spielplatz besuchen oder mit der Holzkugelbahn spielen.
Die Umgebung auf und nahe der Wasserkuppe
Auf der Wasserkuppe und in der nahen Umgebung gibt es eine Vielzahl an Freizeit-Attraktionen, Ausflugsmöglichkeiten, Wanderwege und auch Museen.
Die höchste Erhebung in Hessen gilt als "Berg der Flieger" und "Wiege des Segelflugs". Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts schrieben hier tollkühne Pioniere Luftfahrtgeschichte. Heute nutzen Segel-, Motor-, Drachen-, Gleitschirm- und Modellflieger die idealen Bedingungen.
Lohnenswert sind auch ein Besuch des Radoms, des Fliegerdenkmals, der Fuldaquelle oder ein Abstecher zum benachbarten Pferdskopf. Die Stadt Fulda ist nur rund 30 Autominuten entfernt und ein lohnendes Ausflugsziel.
Fazit zur Sommerrodelbahn auf der Wasserkuppe
Die Rodelbahnen und vielfältigen (Freizeit-)Möglichkeiten auf der Wasserkuppe sind top und empfehlenswert. Bei den Bahnen gefällt die Auswahl zwischen Rhönbob auf Schienen und klassischer Sommerrodelbahn in der Rinne. Wer es nicht so holprig mag, ist im Rhönbob besser aufgehoben. Aber auch die Sommerrodelbahn hat ihren Reiz. Vor allem parallel mit anderen zu fahren, macht Spaß. Die Aussicht von Hessens höchstem Berg in die Rhön ist dort oben ein großer Pluspunkt.