Nach Investitionsstau Frankfurt steckt eine Milliarde Euro in Schulsanierung

Steigende Schülerzahlen bei gleichzeitigem Sanierungsstau - schon lange gibt es Kritik am zunehmend maroden Zustand vieler Frankfurter Schulen. Jetzt will die Stadt mit einem Milliardenpaket gegensteuern.

Baustellenfahrzeuge im Innenhof einer Schule.
Die Mühlbergschule in Frankfurt war jahrelang eine Baustelle. Bild © Alexander Kohnen
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Frankfurts Schulen platzen aus allen Nähten und viele müssen saniert werden: Die Stadt will deshalb eine Milliarde Euro in den Bau neuer Bildungseinrichtungen investieren.

"Der Schulbau soll schneller, transparenter und verbindlicher werden", erklärten Oberbürgermeister Mike Josef und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (beide SPD) bei einer Pressekonferenz. Der Schulbau befinde sich in einer "absoluten Notsituation", heißt es weiter.

Fast ein Drittel aller Schüler lernt in Ersatzbauten

30 Prozent der Frankfurter Schülerinnen und Schüler würden derzeit in Interimsbauten unterrichtet - oft sind das schlicht Container. Zudem müssten 100 Gebäude erheblich saniert werden, sagte Weber. Viele Jahre lang sei zu wenig investiert worden - das solle sich nun ändern. Mit der Investitionssumme soll die Situation in den kommenden fünf Jahren deutlich verbessert werden. 

Für das Jahr 2024 seien deshalb bereits 30 Schulen für Investitionen priorisiert und ausgewählt worden - "davon sind 16 Neubaumaßnahmen und 14 Maßnahmen im Bestand", so Weber - darunter der Neubau einer Grundschule in Niederrad, die Sanierung der Grund-, Haupt- und Realschule Walter-Kolb-Schule in Unterliederbach und die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Ziehenschule in Eschersheim.

Stadtelternbeirätin Katja Rininsland begrüßte die Maßnahmen und mahnte eine zügige Umsetzung an: "Es fehlt an allen Ecken und Enden muss man wirklich sagen." In den Containern sei es im Sommer oft viel zu heiß und im Winter mit teils kaputten Heizungen bitterkalt. "Es ist höchste Eisenbahn", sagte Rininsland.

228 Baumaßnahmen angepeilt

9.280 neue Schulplätze soll das Programm insgesamt schaffen, es werden 228 Baumaßnahmen angepeilt. Zudem spiele auch das Sportangebot für Schülerinnen und Schüler eine Rolle: 70 neue Sportfelder will die Stadt in unterschiedlichen Hallen bauen.

Dafür stockt auch die Kommune selbst auf, innerhalb der Stadtverwaltung würden laut Josef 30 neue Stellen in unterschiedlichen Ämtern geschaffen. 

Bis 2035 will die Stadt klimaneutral sein, öffentliche Gebäude in Frankfurt sollen dies bereits 2030 sein. Auch um dieses Ziel zu erreichen, werde nun einiges in die "energetische Ertüchtigung" der Schulen im Stadtgebiet investiert. 

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 07.07.2024, 16.30 Uhr

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Quelle: dpa/lhe