Prozesse Anklage im AWO-Skandal gegen Wiesbadener Politiker zugelassen
Im Skandal um die AWO-Verbände in Frankfurt und Wiesbaden müssen sich im November ein Wiesbadener Lokalpolitiker und seine Tochter vor Gericht verantworten.
Das Amtsgericht Wiesbaden ließ nach eigenen Angaben vom Freitag eine vor gut einem Jahr erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft wegen Anstiftung und Beihilfe zur Untreue zu.
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die Frau durch eine von ihrem Vater eingefädelte Scheinanstellung bei der AWO mehr als 50 000 Euro erhalten hat. Dazu soll der Kommunalpolitiker seine Kontakte zur damaligen AWO-Chefin genutzt haben.
Es sei geplant gewesen, der Tochter das Studium zu ermöglichen, ohne dass diese sich um ihren Lebensunterhalt kümmern muss. Alle Beteiligten waren sich laut Anklage einig, dass die Studentin "keine Arbeitstätigkeit erbringen musste". Die Verhandlung ist für den 3. November angesetzt.
Der Fall des Wiesbadener Lokalpolitikers und seiner Tochter ist Teil des 2019 aufgeflogenen Awo-Skandals. Dabei geht es unter anderem um überhöhte Gehälter und Luxus-Dienstwagen bei der Frankfurter Awo sowie ungerechtfertigte Spenden an den mit Frankfurt personell verflochtenen Kreisverband Wiesbaden.
In dem Komplex wird dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) Vorteilsannahme vorgeworfen, er muss sich ab dem 18. Oktober vor Gericht verantworten.