AOK-Erhebung Offenbach hat bundesweit höchste Depressionsrate
Immer mehr Menschen in Hessen sind depressiv: Gut jeder Siebte war laut einer jetzt veröffentlichten Erhebung zuletzt betroffen. Im Vergleich der Bundesländer ist das Platz drei. Eine hessische Stadt ist bundesweiter Spitzenreiter.
770.000 Menschen in Hessen sind 2022 von einer Depression betroffen gewesen. Das geht aus dem "Gesundheitsatlas Deutschland" des wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor. Laut der Krankenkasse handelt es sich um einen neuen Höchstwert. Vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 lag der Depressionsanteil in Hessen noch bei 12,6 Prozent. 2022 waren es demnach 13,4 Prozent.
Damit liegt Hessen auf Platz drei der Bundesländer. Einen höheren Depressionsanteil in der Bevölkerung gab es nur im Saarland (14,2 Prozent) und in Hamburg (13,5 Prozent).
Am wenigsten Betroffene in Darmstadt
Negativer Spitzenreiter im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise ist die Stadt Offenbach. Hier waren im bundesweiten Vergleich prozentual am meisten Menschen depressiv (17,7 Prozent). In Hessen folgen danach der Main-Kinzig-Kreis, der Werra-Meißner-Kreis und der Lahn-Dill-Kreis.
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In Darmstadt waren 2022 am wenigsten Menschen in Hessen von einer Depression betroffen (10,16 Prozent). Auch im Hochtaunuskreis, im Main-Taunus-Kreis und in Fulda ist der Depressionsanteil niedriger als im hessischen Durchschnitt.
Frauen häufiger betroffen als Männer
Frauen in Hessen litten dabei deutlich häufiger unter der Erkrankung als Männer – insbesondere im höheren Alter. Bei den 60- bis 64-Jährigen war demnach mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann betroffen. Am höchsten war der Anteil der Erkrankten bei den 80- bis 84-jährigen Frauen (30,5 Prozent). Den Daten nach waren Frauen in allen Altersgruppen häufiger betroffen als Männer.
Außerdem kommen Depressionen laut der Auswertung in der Bevölkerung von Metropolen und Großstädten häufiger vor als in Regionen mit ländlicher Siedlungsstruktur.
Für den Gesundheitsatlas wurden laut der AOK verschiedene Datenquellen genutzt, darunter die Abrechnungsdaten von AOK-Versicherten, die Krankenhausstatistik sowie Informationen des Statistischen Bundesamts.