Auch Städter zieht es in den Wald Immer mehr Menschen gehen in Hessen zur Jagd

Mehr Menschen gehen in Hessen zur Jagd. Der Deutsche Jagdverband spricht bundesweit von einer noch nie dagewesenen Zahl an Interessierten. Gerade in den urbanen Räumen steige das Interesse.

Ein Jäger sitzt auf einem Hochsitz, im Anschlag ein Gewehr.
Jäger im Hochsitz. Bild © Imago Images
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Die Jägerei erfreut sich in Hessen wachsender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr besaßen 30.743 Menschen einen Jagdschein, wie der Deutsche Jagdverband in Berlin mitteilte. Das waren rund drei Prozent mehr als im Jahr 2023 (29.811), wie sich aus den Angaben des Landesjagdverbands in Bad Nauheim (Wetterau) ergibt.

Damit war im Jahr 2024 jeder Fünfte von 1.000 Einwohnern Besitzer eines Jagdscheins, knapp zwei Drittel von ihnen waren zudem Mitglied im Landesjagdverband.

Über 40 Prozent mehr im Vergleich zu 2004

Vergleicht man die Zahlen mit denen von vor 20 Jahren, wird deutlich, wie stark der langfristige Anstieg an Jägerinnen und Jägern in Hessen ist: Im Jahr 2004 waren noch 21.682 Menschen berechtigt, auf Jagd zu gehen. 2024 sind es knapp 42 Prozent mehr.

Der Landesjagdverband geht davon aus, dass es regional kaum Unterschiede gibt - also in keinen Regionen besonders viel oder besonders wenig gejagt werde. Dies liege auch an den Abschussquoten, die bei Rehwild oder Rotwild gelten, heißt es vom Verband aus Bad Nauheim.

Gründe: Natur und Wildfleisch - und Corona

Warum immer mehr Menschen zur Jagd gehen, geht aus einer Befragung unter Jungjägern hervor. Die meisten (77 Prozent) seien gerne in der Natur unterwegs und hätten deswegen entschieden, Jäger zu werden. Für ähnlich viele (64 Prozent) ist Naturschutz ein Grund; 51 Prozent gaben an, gerne Wildfleisch zu essen.

Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV) sieht aber auch die zurückliegende Pandemie als Treiber: Der Trend 'Raus in die Natur' habe sich verstärkt, erklärt er auf Anfrage.

Bundesweit 20.000 Jagdprüfungen jedes Jahr in Folge

In den Jahren 2021, 2022 und 2023 habe es bundesweit rund 20.000 Jagdprüfungen gegeben - jedes Jahr hintereinander. "Das ist enorm", erklärt Reinwald. Vor rund 15 Jahren sei die Zahl gerade einmal halb so hoch gewesen.

Zudem erfahre das Hobby auch mehr Zulauf von Menschen aus dem urbanen Raum. Viele würden einen Kontrast zu ihrem Bürojob suchen, erklärt Reinwald.

Deutschlandweit seien es insgesamt knapp 461.000 Jäger. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen - hier jagen mehr als 100.000 Menschen. Bezogen auf die Einwohnerzahl leben in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Jagdscheininhaber, nämlich 10 pro 1.000 Einwohner.

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe