Analyse der Barmer-Krankenkasse Mehr als 33.000 junge Menschen in Hessen depressiv

Die Zahl der Depressionen bei jungen Menschen in Hessen ist stark gestiegen. Das ergibt eine Auswertung der Barmer-Krankenkasse. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Der stärkste Anstieg fiel in die Corona-Pandemie.

Eine Frau steht bei trübem Wetter unter einem kahlen Baum.
Die Zahl der Mädchen und junge Frauen mit der Diagnose Depression ist in Hessen gestiegen. Bild © picture alliance / dpa | Matthias Balk

Die Zahl junger Menschen in Hessen, die mit Depressionen diagnostiziert werden, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut einer Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung stieg die Zahl der Betroffenen im Alter von 5 bis 24 Jahren zwischen 2018 und 2023 um 28 Prozent.

Mehr Diagnosen in Corona-Pandemie

Waren es 2018 noch 25.900 Betroffene, so lag die Zahl im vergangenen Jahr bei mehr als 33.200. Die Daten sind hochgerechnet und repräsentativ für den Bevölkerungsdurchschnitt, teilte die Barmer-Krankenkasse am Mittwoch in Frankfurt mit.

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Ein besonders starker Anstieg wurde während der Corona-Pandemie verzeichnet. Zwischen 2020 und 2021 erhöhte sich die Zahl der Diagnosen von 27.400 auf 30.800. "Krisenerfahrungen, Leistungsdruck und unsichere Zukunftsperspektiven belasten viele junge Menschen", erklärte Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen.

Besonders Mädchen und junge Frauen betroffen

Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen: Hier stieg die Zahl der Fälle zwischen 2018 und 2023 um fast 38 Prozent - von 16.400 auf 22.600. Bei Jungen und jungen Männern fiel der Anstieg im gleichen Zeitraum mit 12 Prozent moderater aus, von 9.500 auf 10.600 Diagnosen.

Auch bundesweit zeigt sich ein alarmierender Trend: Der stärkste Anstieg wurde mit 51 Prozent in Sachsen-Anhalt verzeichnet, während Baden-Württemberg mit 17 Prozent den geringsten Zuwachs aufweist.

Mehr als 13,4 Prozent der Hessen mit Depressionen

Insgesamt waren 2022 in Hessen 770.000 Menschen von einer Depression betroffen, wie aus einer Studie der Krankenkasse AOK hervorgeht, die im Oktober veröffentlicht wurde. Das entspreche einem Bevölkerungsanteil von mehr als 13,4 Prozent. Im "Gesundheitsatlas Deutschland" verglich das wissenschaftliche Institut der AOK deutschlandweite Fallzahlen.

Demnach liegt Hessen auf Platz drei der Bundesländer. Einen höheren Depressionsanteil in der Bevölkerung gab es nur im Saarland (14,2 Prozent) und in Hamburg (13,5 Prozent).

Am wenigsten Betroffene in Darmstadt

Im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise ist der Studie zufolge die Stadt Offenbach negativer Spitzenreiter. Hier waren im bundesweiten Vergleich prozentual am meisten Menschen depressiv (17,7 Prozent). In Hessen folgen danach der Main-Kinzig-Kreis, der Werra-Meißner-Kreis und der Lahn-Dill-Kreis.

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In Darmstadt waren 2022 am wenigsten Menschen in Hessen von einer Depression betroffen (10,16 Prozent). Auch im Hochtaunuskreis, im Main-Taunus-Kreis und in Fulda ist der Depressionsanteil niedriger als im hessischen Durchschnitt.

Sendung: hr INFO,

Quelle: epd/kna