Milliarden-Investition Was die neuen Kampfhubschrauber für die Bundeswehr in Fritzlar bedeuten
Raketenabwehr, Einsätze am Meer und Aufklärungsmissionen: Mit mehr als zwanzig neuen Kampfhubschraubern soll das Fritzlarer Bundeswehr-Regiment künftig flexibler einsetzbar werden. Das hat Folgen für den Standort.
Schon im kommenden Jahr soll die Auslieferung beginnen: Das Kampfhubschrauberregiment in Fritzlar bekommt mehr als zwanzig neue leichte Kampfhubschrauber des Typs H145M. "Für uns als Standort bedeuten die neuen Hubschrauber vor allem, dass die Zukunft des Standortes gesichert ist", sagte der Stabsoffizier Remo Templin-Dahlenburg dem hr.
Insgesamt habe der Bund 62 leichte Kampfhubschrauber gekauft, bei Bedarf könnten noch 20 weitere hinzukommen. 2,63 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen der Bundeswehr wurden dafür vom Haushaltsausschuss des Bundestages bewilligt. Die genaue Zahl der neuen Hubschrauber am Standort Fritzlar sei aber noch nicht festgelegt. Je nach Bedarf könnten laut Templin-Dahlenburg bis zu 28 neue Maschinen im Fritzlarer Hangar landen. Größer werde das Regiment dadurch aber nicht.
Flexible Ergänzung zum Tiger
Dass der Tiger-Kampfhubschrauber bis zum Jahr 2038 ausgemustert werden soll, war bereits seit längerer Zeit bekannt. Welches Modell auf ihn folgen wird, steht derzeit aber noch nicht fest. Der H145M sei deshalb eine Brückenlösung, schreibt das Bundesverteidigungsministerium. Er solle in erster Linie gepanzerte Einheiten am Boden aus der Luft verteidigen können.
Aber auch durch seine Agilität sei der H145M-Hubschrauber von Nutzen. Laut Hersteller kann das Fluggerät Soldaten transportieren, aber auch selbst in den Angriffsmodus wechseln. Trotz einer Reichweite von mehr als 600 Kilometern gehöre er zu den leisesten Hubschraubern seiner Klasse.
Neues Modell, neue Aufgaben
Damit sei er eine Ergänzung zu den Tigermodellen, werde aber auch deutlich länger im Dienst sein. Die Aufträge für die Piloten würden durch die neuen Hubschrauber aber eher noch zunehmen, so Templin-Dahlenburg am Freitag. "Unsere Piloten werden dadurch natürlich auch anders gefordert sein und zum Beispiel auch Evakuierungsoperationen fliegen", sagte er.
Airbus Helicopters soll 62 Hubschrauber bis 2028 liefern. Neben Fritzlar bekommen auch die Standorte in Bückeburg, Laupheim, Niederstetten und Faßberg das neue Modell. Darüber hinaus erhielten die Stützpunkte über sieben Jahre hinweg Ersatzteile, Service-Leistungen und acht Ausbildungssimulatoren samt Ausbildungsmaßnahmen.
Piloten sollen auf alle Einsätze vorbereitet sein
Neben der Aufrüstung durch Waffen wie schweren Maschinengewehren oder lasergesteuerten Raketen könne der eigentlich zivil entworfene Hubschrauber auch für den Transport von Spezialkräften ausgestattet werden, sagte Templin-Dahlenburg. "Die Hubschrauber können als Kampfhubschrauber ausgestattet, aber auch beispielsweise als Verbindungshubschrauber eingesetzt werden."
"Es ist das Ziel, dass alle unsere Piloten irgendwann alle Einsätze fliegen können, von leicht zu schwer", sagte Offizier Templin-Dahlenburg. In Fritzlar bereite sich das Regiment nun aber erst einmal auf die Aufnahme der neuen Hubschrauber und die möglichen Einsätze vor. "Es ist ganz spannend, was da auf uns zukommt."
Sendung: hr4, 15.12.2023, 14.30 Uhr
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