DAK-Kinder- und Jugendreport Viele Jugendliche leiden an psychischen Krankheiten
Viele Heranwachsende erkranken an Depressionen, Onlinesucht oder Essstörungen. Wie eine Studie zeigt, sind Mädchen häufiger betroffen. Bei Jungen gibt es allerdings eine hohe Dunkelziffer.
Wie aus einer aktuellen Analyse des Kinder- und Jugendreports der Krankenkasse DAK hervorgeht, wurde 2022 bei rund 8.500 jugendlichen Mädchen aus Hessen eine psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung neu diagnostiziert. Besonders betroffen sind Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Die Zahlen sind demnach nach wie vor höher als vor der Corona-Pandemie.
Externen Inhalt von Datawrapper (Datengrafik) anzeigen?
An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Datawrapper (Datengrafik). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen .
Jungen werden deutlich seltener behandelt, Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Zahlen haben sich der Studie zufolge insgesamt "auf hohem Niveau stabilisiert", wie es am Donnerstag hieß.
Auch Eltern sind am Rande der Belastbarkeit
Die Leiterin der DAK-Landesvertretung, Britta Dalhoff, nannte die Ergebnisse "besorgniserregend". Vielen Kindern und Jugendlichen in Hessen gehe es nicht gut. "Wir müssen die Gesundheit unserer Kinder in den Fokus rücken und Präventionsangebote weiter ausbauen. Die Familien müssen unterstützt und aktiv begleitet werden", so Dalhoff. Kinder aus finanziell besser gestellten Familien werden häufiger ärztlich behandelt als Betroffene aus sozial schwächeren Schichten.
"Wir sehen viele Kinder und Jugendliche, die in Sorge um ihre eigene Zukunft sind", ergänzte der Landesvorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte- und ärztinnen in Hessen, Ralf Moebus. Klimawandel, Kriege, politische Krisen und Zukunftssorgen in den Familien trügen "erheblich" dazu bei, dass Jugendliche Ängste und Depressionen entwickeln. Viele Eltern seien selbst stark belastet und hätten nur wenig Kraft, ihre Kinder aufzufangen.
Mädchen hungern, Jungen zocken
Jungen und Mädchen reagieren laut Moebus auf ihre Sorgen sehr unterschiedlich: Mädchen neigten häufiger zu Ängsten, Zwangsgedanken und Essstörungen. Jungen zögen sich eher zurück, verlören sich in Online-Welten oder entwickelten auffälliges Sozialverhalten.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 07.12.23, 19.30 Uhr
Ende der weiteren Informationen