Schließung offenbar abgewendet Bad Nauheimer Pflegeheime sind gerettet

Gute Nachrichten aus Bad Nauheim: Zwei weitere von einer Schließung bedrohte Pflegeheime der Dorea-Gruppe sind offenbar gerettet. Ein neuer Betreiber ist gefunden, letzte Details werden verhandelt.

Bad Nauheim Sprudelhof
Der Sprudelhof in Bad Nauheim. Bild © picture-alliance/dpa
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Die von der Schließung bedrohten Pflegeheime Regina und Christa der teilinsolventen Dorea-Gruppe werden übernommen. Neuer Betreiber soll ab dem 1. November die Ambiente Holding aus Gröbenzell in der Nähe von München werden. Die Verträge seien bereits unterschrieben, die Mitarbeiter informiert, sagte Ambiente-Geschäftsführer Karl Heinz Lukofnak dem hr. Zuerst hatte die FNP berichtet.

"Ziel ist es, dass alle Mitarbeiter und Bewohner bleiben können", betonte Lukofnak. "Das ist Sinn und Zweck dieser Fortführung." Demnach laufen Gespräche mit den Vermietern der Immobilien.

"Brauchen rasche Lösung"

Da die Pflegeheime Regina und Christa eigentlich schon Ende September schließen sollten, brauche es hier eine rasche Lösung. "Wir sind sehr zuversichtlich, eine vernünftige Lösung mit den Eigentümern der vorhandenen Immobilien finden zu können", sagte Lukofnak weiter. "Psychisch erkrankte Menschen kann und sollte man nicht vom einen auf den anderen Tag auf die Straße setzen."

Die Ambiente Holding wird auch das Haus am Sprudelhof übernehmen, das bislang nicht von einer Schließung bedroht war. Die Holding gibt es nach eigenen Angaben in der aktuellen Form seit dem Frühjahr 2023. Sie ist in Deutschland und Österreich aktiv.

"Für Bad Nauheim gut aufgestellt"

Karl Heinz Lukofnak ist in Österreich geschäftsführender Gesellschafter der Agora Holistic Service. Dieses Unternehmen hat sich auf das Investment in Pflegeimmobilien und deren Modernisierung spezialisiert. Schwerpunkt der Ambiente Holding sei ebenfalls, von Schließung bedrohte Pflegebetriebe zu übernehmen, zu restrukturieren und weiterzuführen.

Daneben beschäftige sich das Unternehmen auch mit den Spezialbereichen "Demenz" und "Ernährung und Stoffwechselerkrankungen".  In der Gesellschaft und im Team sei unter anderem der ehemalige Vitanas-Chef und Geschäftsführer des Union Hilfswerkes Berlin, "wir sind somit für den Betriebsschwerpunkt in Bad Nauheim gut aufgestellt", sagte Lukofnak.

Gespräche mit Voberg-Gruppe sehr weit

Beim vierten Dorea-Haus Württemberg sind die Gespräche mit der Vonberg-Gruppe aus der Nähe von Marburg nach Vonberg-Angaben schon sehr weit. Seit vergangener Woche liegen Vertragsentwürfe mit dem Vermieter der Häuser und der Dorea-Gruppe vor, bestätigte Vonberg-Geschäftsführer Thomas Oertner dem hr. Hier liefen die letzten Abstimmungen.

Herausfordernder seien die regulatorischen Verträge, ohne die nichts abgerechnet werden könne. An diesen arbeite die Gruppe seit Ende Juli. Er sei zuversichtlich, alles bis zum 1. November zu schaffen. Das heißt: Insgesamt 100 Bewohner in drei Häusern dürften ihre Pflegeplätze behalten und auch das Personal soll bleiben.

Die Häuser Christa, Regina und Württemberg gehören alle zur Margarethenhof Gesellschaft. Diese ist wiederum Teil der Dorea Gruppe. Im Juli war bekannt geworden, dass Dorea die drei Häuser schließen wollte. In den Einrichtungen leben bislang insgesamt 113 Menschen, überwiegend mit psychischen Erkrankungen. 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

Die Dorea-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Berlin und ist mit über 80 Einrichtungen und 5.000 Mitarbeitern einer der größten Pflegeanbieter in Deutschland. Seit April stecken 25 operative Gesellschaften des Unternehmens in einem Insolvenzverfahren.

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Sendung: hr4, die hessenschau für Mittelhessen, 16.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de