Bessere Versorgung auf dem Land Hessischer Demografiepreis für Medizinisches Zentrum in Schwarzenborn
Ein Projekt gegen den Ärztemangel auf dem Land: Das Medizinische Versorgunsgzentrum (MVZ) im nordhessischen Schwarzenborn hat den Hessischen Demografiepreis gewonnen. Hessens kleinste Stadt leiste Pionierarbeit, lobte die Landesregierung.
Kein Hausarzt, kein Facharzt und kein Krankenhaus in der Nähe: Wer im ländlichen Raum medizinische Versorgung braucht, muss oft lange Wege in Kauf nehmen.
Um das zu ändern, hat die Stadt Schwarzenborn (Schwalm-Eder) im Jahr 2018 das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) eröffnet. Am Freitag wurde das Projekt mit dem Hessischen Demografiepreis der Landesregierung ausgezeichnet.
Antwort auf den Ärztemangel im ländlichen Raum
Der Chef der hessischen Staatskanzlei, Axel Wintermeyer, lobte die Initiative von Schwarzenborn: "Hessens kleinste Stadt leistet außergewöhnliche Pionierarbeit", sagte er am Freitag. Mit dem MVZ hätten die Menschen weiterhin Ärzte in ihrer Nähe und müssten keine weiten Wege auf sich nehmen. Das sei die richtige Antwort auf den Ärztemangel im ländlichen Raum.
Das MVZ in Schwarzenborn ist das erste kommunal geführte Versorgungszentrum in Hessen. Hier arbeiten Zahnärzte, Frauenärztinnen und Allgemeinmediziner unter einem Dach.
Auf der Internetseite wirbt die Stadt Schwarzenborn damit, zwar mit nur rund 1.200 Einwohnern die kleinste Stadt in Hessen zu sein, dafür aber eine gute medizinische Versorgung für "Körper, Geist und Seele" anbieten zu können.
Preis für besondere Projekte und Initiativen auf dem Land
Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung besondere Projekte und Initiativen aus, die sich mit innovativen Ideen um Probleme im ländlichen Raum und um die Folgen durch die Überalterung der Gesellschaft kümmern.
Neben dem MVZ in Schwarzenborn gab es fünf weitere Nominierte: Die beiden zweiten Plätze gingen an die Denkmalagentur in Marburg, die Käufer von denkmalgeschützten Gebäuden berät und an die Volkswirtschaft in Schlangenbad (Rheingau-Taunus), eine Gaststätte an der Bürger genossenschaftlich beteiligt sind.
Die drei dritten Plätze gingen an den MarktCampus in Homberg-Efze (Schwalm-Eder), das Gemeinschaftliche Wohnen in Schwalmstadt (Schwalm-Eder) und das Barockhaus in Heidenrod (Rheingau-Taunus). Der Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert.
Sendung: hr-info, 15.09.2023, 12:00 Uhr
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