Kreistag gibt Millionen frei Finanzspritze für DRK-Krankenhaus Biedenkopf sichert vorerst Weiterbetrieb
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf stellt für 2024 weiteres Geld für den Weiterbetrieb des insolventen DRK-Krankenhauses in Biedenkopf zur Verfügung. Aus dem Kreistag gab es auch für 2025 gute Nachrichten.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will, dass das Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Biedenkopf fortbesteht. Deshalb bekommt das insolvente Haus noch einmal 2,5 Millionen Euro, um den Weiterbetrieb in diesem Jahr zu sichern.
Dafür sprach sich am Freitag im Kreistag die Mehrheit der Fraktionen aus. Nur die Grünen und zwei von drei Vertreterinnen der Klimaliste enthielten sich.
Außerdem sendeten die Fraktionen ein klares Signal an die Mitarbeitenden: Auch für das kommende Jahr sollen weitere Verluste übernommen werden, bis ein Investor gefunden ist.
Mehr Transparenz gefordert
In der vorangegangenen Debatte hatten viele Redner mehr Transparenz angemahnt. Vertreter von AfD und Linkspartei etwa sagten, sie gäben jetzt Geld frei, ohne zu wissen, wie genau es mit dem Krankenhaus weitergehe. Die Grünen betonten, dass sie sich wegen fehlender Klarheit bei der Abstimmung enthalten müssten.
Vertreter der SPD kritisierten den im August veröffentlichten Brandbrief des DRK. Er sei kontraproduktiv gewesen. Landrat Jens Womelsdorf (ebenfalls SPD) betonte, dass ein Insolvenzverfahren besondere Anforderungen stelle und dass vertrauensvolle Gespräche liefen.
Bislang Zuschuss von 2,7 Millionen Euro
Das insolvente DRK-Krankenhaus in Biedenkopf kämpft seit Monaten ums Überleben. Während nach Angaben des Landrats und des Biedenkopfer DRK-Kreisverbands Übernahmegespräche mit mehreren möglichen Interessenten laufen, versucht der Kreis Marburg-Biedenkopf die Liquidität zu sichern und dadurch eine zwischenzeitliche Schließung zu verhindern.
Bisher hatte der Kreis 2,7 Millionen Euro zugeschossen, um die Verluste des Krankenhauses für das laufende Jahr auszugleichen. Seither war es vor allem um die Frage gegangen, wie es 2025 weitergehen soll. Anfang September war allerdings bekannt geworden, dass das Geld sogar für dieses Jahr nicht ausreicht.