Eine Million Euro Preisgeld Frankfurter Hirnforscherin Erin Schuman erhält Körber-Preis

Die Direktorin am Max-Planck-Institut für Hirnforschung hat einen der höchstdotierten Wissenschaftspreise erhalten. Erin Schuman arbeitet an der Behandlung des Rett-Syndroms oder der Huntington-Krankheit.

Erin Schuman trägt einen weißen kittel und steht im Labor.
Erin Schuman, Direktorin am Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Die US-amerikanische Neurobiologin Erin Schuman hat für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten.

Die 61-Jährige leitet seit 2009 das Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Sie erhielt die Auszeichnung für die Entdeckung der lokalen Proteinsynthese im Gehirn. Dieser wichtige Mechanismus ist die Grundlage für Lernen und Erinnern. 

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"Erin Schuman ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Neurobiologie. Ihre Forschung trägt dazu bei, das Verständnis über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu erweitern und neue Ansätze für die Behandlung neurologischer Erkrankungen zu entwickeln", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitag bei der Verleihung im Hamburger Rathaus.

"Verständnis des Gehirns revolutioniert"

Schuman habe das Verständnis des Gehirns revolutioniert. Mit den Mitteln des Körber-Preises, der zum 40. Mal verliehen wurde, will Schuman krankheitsbedingte Veränderungen der Proteine in den Neuronen untersuchen, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Konkret könnte ihre Arbeit Auswirkungen auf den Umgang mit dem Fragile-X-Syndrom, der Huntington-Krankheit oder dem Rett-Syndrom haben - alles Krankheiten, die mit verminderter kognitiver Leistungsfähigkeit, Lernschwierigkeiten und verzögerter sprachlicher Entwicklung einhergehen.

Einer der höchstdotierten Forschungspreise

Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft zählt mit einer Million Euro zu den höchstdotierten Forschungspreisen. Die Körber-Stiftung zeichnet damit seit 1985 jedes Jahr einen wichtigen Durchbruch in den Life oder Physical Sciences in Europa aus. 

Schuman wuchs in Kalifornien auf und studierte an der University of Southern California Psychologie und an der Princeton University Neurowissenschaften. Neben ihrer Forschung engagiert sich Schuman für eine Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft und für bessere Bildungschancen für Jugendliche. 

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe, KNA