Von Schülerinnen und Schülern nominiert Fünf Hessinnen mit Deutschem Lehrkräftepreis ausgezeichnet
Der Deutsche Lehrkräftepreis geht 2025 gleich mehrfach nach Hessen: Drei Lehrerinnen aus Frankfurt, Wiesbaden und Limburg haben gewonnen. Zwei weitere Lehrerinnen aus Gelnhausen bekamen einen Team-Preis für ein besonderes Projekt.
Der hessische Anteil sticht beim Deutschen Lehrkräftepreis 2024 deutlich heraus: Drei von deutschlandweit zehn Lehrerinnen und Lehrern in der Kategorie "Ausgezeichnete Lehrkräfte" kommen aus Hessen. Zwei weitere Hessinnen gewannen einen Team-Preis.
Die Gymnasiallehrerin Jasmin Khader von der Liebigschule Frankfurt, Melanie Müller-Schlaudt von der Tilemannschule Limburg (ebenfalls Gymnasium) und Monika Ried-Broschwitz von der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden, einer Integrierten Gesamtschule, sind am Montag mit dem Preis der Heraeus Bildungsstiftung und des Deutschen Philologenverbands ausgezeichnet worden.
Nominiert wurden die Lehrkräfte von ihren eigenen Schülerinnen und Schülern der Abschlussjahrgänge. Unter den Nominierungen wählte dann eine 21-köpfige Jury aus Bildungsexpertinnen und -Experten von Hochschulen, Schulen und Verbänden die Preisträgerinnen und Preisträger aus.
Man merkt, dass sie super viel Spaß hat, gerne mit uns redet und sich für uns interessiert. Zitat von Schülerinnen und Schüler über ihre Lehrerin Jasmin KhaderZitat Ende
Was ist das Erfolgsrezept der Hessinnen? Jasmin Khader betonte vor der Preisverleihung, wie wichtig die richtige Lernumgebung sei. "Ich glaube, dass ich meine Schülerinnen und Schüler einfach so annehme und akzeptiere wie sie sind, mit all ihren Problemen, Sorgen und Ängsten." Dann versuche sie, zu unterstützen, statt zu verurteilen.
Das scheint ihr zu gelingen: Sie sei "immer richtig gut organisiert", "sehr modern" und man merke, "dass sie super viel Spaß hat, dass sie gerne mit uns redet und sich für uns interessiert" - so die Aussagen verschiedener Schülerinnen und Schüler des Liebiggymnasiums, über ihre Ethiklehrerin.
Ried-Broschwitz gibt Dank an Schule weiter
"Es hat mich total überrascht", sagte Monika Ried-Broschwitz von der Wiesbadener Helene-Lange-Schule, nachdem sie vorab über ihre Auszeichnung informiert wurde. Ihre Abschlussklasse aus dem vergangenen Jahr hatte sie nominiert.
Über diese Art der Wertschätzung ihrer Klasse habe sie sich sehr gefreut. Dass sie nun ausgezeichnet wurde, sei vor allem ihrer Schule zu verdanken, so Ried-Broschwitz: "Weil es nicht möglich wäre, wenn die Schule nicht gut wäre."
Dem Lob ihrer Schülerinnen und Schüler zufolge, dass der Lehrkräftepreis auf seiner Webseite veröffentlichte, ist es aber auch Ried-Broschwitz' Persönlichkeit, die geschätzt wird: "Sie respektierte uns als Individuen und schuf eine Atmosphäre, in der wir uns wohlfühlten und entfalten konnten", heißt es dort etwa.
Preis soll Aufmerksamkeit für Beruf schaffen
Der Lehrkräftepreis unter dem Motto "Unterricht innovativ" solle nicht einfach einzelne Personen als "Starlehrer" auf ein Podest heben, sondern insgesamt Aufmerksamkeit auf den Beruf lenken, erklärte Susanne Lin-Klitzing, die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands und Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Marburg.
"Wir zeichnen stellvertretend für zehntausende, hunderttausende engagierte Lehrkräfte entsprechende Lehrkräfte mit dem Preis aus", so Lin-Klitzing.
"Unterrichtsstunden niemals langweilig"
Auf zwei Dinge kommt es demnach bei der Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger an: "Fachliche Kompetenz und menschliche Kompetenz." Beides hat nach Ansicht der Jury neben der Wiesbadener Lehrerin Ried-Broschwitz und der Frankfurter Lehrerin Jasmin Khader auch die Limburger Deutsch-, Politik- und Wirtschaft-Lehrerin Melanie Müller-Schlaudt bewiesen.
"Ich weiß nicht, wie Frau Müller-Schlaudt das hinbekommen hat, ich weiß nur, dass ihre Unterrichtsstunden niemals langweilig wurden", so wird das Lob von Schülerinnen und Schülern an die Gymnasiallehrerin auf der Webseite des Lehrkräftepreises unter anderem zitiert.
Sonderpreis für Team an Gymnasium in Gelnhausen
Neben den zehn einzelnen Lehrkräften wurden am Montag drei Schulleitungen und fünf Lehrkräfte-Teams ausgezeichnet. Einer dieser Team-Preise geht ebenfalls nach Hessen.
Bettina Mähler und Ekaterinna Leo vom Grimmelshausen Gymnasium Gelnhausen (Main-Kinzig) gewannen den Sonderpreis in der Kategorie "Kulturelle Bildung" für ein multimediales Unterrichtsprojekt rund um den 150. Todestag von Philipp Reis, dem Miterfinder des Telefons.
"Durch die Kombination von Sprache, Ton und Bild entstand eine multimediale Auseinandersetzung mit Kommunikation und deren Technologie, die weit über herkömmlichen Unterricht hinausging", hieß es in einer Mitteilung des Deutschen Lehrkräftepreises.
Das Projekt habe verschiedene Schulfächer und kreative Ausdrucksformen verknüpft, um eine "Brücke zwischen historischen und modernen Kommunikationsmitteln" zu schaffen.