Gelöbnis in Wiesbaden Erstes hessisches Heimatschutzregiment in Dienst gestellt
Mit einem Gelöbnis ist in Wiesbaden das 5. Heimatschutzregiment der Bundeswehr in Dienst gestellt worden. Insgesamt 1.200 Freiwillige und Reservisten sollen künftig in Krisensituationen die Truppe unterstützen.
Seit etwa einem Jahr ist die Bundeswehr dabei, in Hessen das erste Heimatschutzregiment aufzustellen. Hintergrund ist die angespannte Sicherheitslage unter anderem durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Für die Verstärkung wurden 1.200 Bewerber gesucht - schon einen Monat nach dem Aufruf waren vor einem Jahr rund 1.600 Bewerbungen eingegangen. Am Freitag wurde das Heimatschutzregiment 5 in Wiesbaden mit einem Appell offiziell in Dienst gestellt, wie die Hessische Staatskanzlei mitteilte. 150 Soldatinnen und Soldaten legten ihr Gelöbnis ab.
Reservisten und Ungediente
Das neu aufgestellte Heimatschutzregiment 5 besteht zu einem großen Teil aus Freiwilligen, die sich für das Programm "Ungediente für die Reserve" gemeldet hatten. Es ist eins von insgesamt sechs Heimatschutzregimenten der Bundeswehr und besteht im Schwerpunkt aus Reservistendienstleistenden.
Die insgesamt rund 1.200 Dienstposten verteilen sich Angaben des Landeskommandos Hessen zufolge auf bis zu zehn Kompanien. Der Standort des Regiments soll vorerst im thüringischen Ohrdruf sein - mangels geeigneter Liegenschaften in Hessen.
Rhein: Wichtiger Schritt für starke Reserve
Das Regiment markiere einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Aufbau einer stark aufgestellten Reserve der Bundeswehr für den Ernstfall, teilte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mit. "Ein wichtiger Teil unseres Militärs sind dabei die vielen Reservistinnen und Reservisten - ganz normale Menschen, die im zivilen Leben noch einen anderen Beruf haben."
Eingesetzt werden können die Heimatschützer etwa bei Naturkatastrophen und Pandemien, aber auch bei der Sicherung von Kasernen und Flughäfen. Im Falle eines Krieges sollen sie Gebäude und kritische Infrastruktur in Hessen schützen. Teil des Regiments sollen auch Menschen sein, die vorher noch keinen Dienst bei der Bundeswehr geleistet haben und in kompakten Kursen ausgebildet worden sind.
Alle Bewerber hatten einen Gesundheitstest sowie einen Sicherheitscheck mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) durchlaufen. Sie werden laut Bundeswehr in der Regel jährlich an zehn aufeinanderfolgenden Arbeitstagen sowie an einzelnen Wochenenden ausgebildet.