Die "harten Zeiten" sind vorbei Der Hessentag ist zurück aus der Corona-Zwangspause
Nach coronabedingter Pause ist der Hessentag in Pfungstadt offiziell eröffnet worden. Auf dem Landesfest gibt es Ausstellungen, Mitmachaktionen, Konzerte und Informationsangebote. Der hr ist mit vielen Veranstaltungen vertreten.
Die 25.000 Einwohner zählende Gemeinde Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg) südwestlich von Darmstadt steht seit Freitag ganz im Zeichen von Musik-Events, Kultur, Kirche und Politik.
Offiziell eröffnet wurde das 60. Landesfest um 15.30 Uhr von Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nach drei Jahren Zwangspause. "Wir haben harte Zeiten hinter uns", sagte der Regierungschef mit Blick auf die Pandemie.
Deshalb sei es eine ganz außergewöhnliche Freude, dass in diesem Jahr wieder ein solches Fest stattfinden könne. Sinn sei es Menschen zusammenzuführen. Ein solch großes Landesfest gebe es in keinem anderen Bundesland, so Rhein.
Von Rock bis Blasmusik
Das Programm unter dem Motto "Pfungstadt zieht an" ist umfangreich. Es werden Stars wie Peter Maffay, Sarah Connor, Nico Santos, Silbermond oder Comedian Bülent Ceylan auftreten. Das Konzert von Peter Maffay am Samstag ist bereits ausverkauft. Auf mehreren Bühnen gibt es Jazz, Rock, Blasmusik, Shanty Chöre, Schlager oder Kinderlieder.
Vereine, Initiativen oder Behörden informieren über ihre Arbeit. Mit dem Treffpunkt Hessen, vormals als Landesausstellung bekannt, wird es ein weiteres neues Format auf dem Hessentag geben. Am Pfungstädter Gambrinusviertel wird sich das Land Hessen gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Organisationen präsentieren.
1.000 kostenlose Programmpunkte
Darüber hinaus wird es wieder die Sonderschau "Natur auf der Spur" mit 65 Ausstellern geben. Neugierige können sich über Greifvögel, die Jäger- und Falknerausbildung, Bienen und die Imkerei informieren.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau will eine "Glückskirche" mit vielen Pflanzen und digitalen Schmetterlingen einrichten. Insgesamt gibt es an der vom Südwesten bis in den Nordosten der Stadt reichenden Hessentagsmeile rund 1.200 Programmpunkte, rund 1.000 sind kostenlos.
hr kürt Dollstes Dorf 2023
Auch der Hessische Rundfunk beteiligt sich im hr-Treff mit zahlreichen Veranstaltungen am Hessentag. Einer der Höhepunkte: das Dollste Dorf 2023-Finale. Zudem sendet das Team von "hallo hessen" an jedem Werktag und an Fronleichnam live aus dem hr-Treff. Jeweils ab 16 Uhr laden die Macherinnen und Macher zum Vorbeikommen, Zuschauen und Mitmachen ein.
Eine Premiere im hr-Treff ist die hr-Minigolfanlage, die täglich kostenfrei von 10 bis 19 Uhr genutzt werden kann. Das hr-Programm für den Hessentag ist hier zu finden.
600.000 Besucher erwartet
Beim abschließenden Festumzug mit insgesamt 110 Zugnummern am 11. Juni wird alleine der Kreis Darmstadt-Dieburg nach Angaben des Hessentagsbüros mit 16 Zugnummern teilnehmen.
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Weitere 26 Kreise und Städte sowie zwei Partnerstädte werden sich ebenfalls präsentieren. Die Macher des Hessentages rechnen bis dahin mit 600.000 Besuchern.
Drei Hessentage abgesagt
Pfungstadt war vor genau 50 Jahren schon einmal Gastgeber des Festes. Den Hessentag gibt es seit 1961. Ins Leben gerufen wurde er vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn (SPD), der das Gemeinschaftsgefühl in dem Bundesland mit seinen zahlreichen Vertriebenen und Neubürgern fördern wollte.
Zum letzten Mal wurde der Hessentag 2019 in Bad Hersfeld veranstaltet. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Feste in Bad Vilbel (Wetterau), Haiger (Lahn-Dill) und Fulda abgesagt werden.
Bürgermeister: "Müssen unsere eigenen Fehler machen"
Dieser Ausfall stellte die Verantwortlichen des jetzt beginnenden Landesfestes vor Probleme. "Wir dachten, wir können bei den anderen Hessentagen gucken, wie die das machen und das war natürlich nicht der Fall", sagte Bürgermeister Koch über die Planungen.
Man habe nicht lernen können, was die anderen gegebenenfalls für Fehler machen, die man dann selbst schon mal hätte vermeiden können. "Wir müssen jetzt unsere eigenen Fehler machen."
1,9 Millionen Euro teurer
Insgesamt belaufen sich die kalkulierten Kosten für das Fest auf 10,6 Millionen Euro, nach einer Erhöhung um 1,9 Millionen Euro wegen höherer Preise für Sicherheits-, Verkehrs- und Sanitätsdienste.
An der Größe und den Kosten für den Hessentag gibt es regelmäßig Kritik, vor allem vom Steuerzahler-Bund. Mehrere Gastgeberstädte fuhren in den vergangenen Jahren Defizite ein.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 02.06.2023, 19.30 Uhr
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