Auszeichnung der Landesregierung Integrationspreis für Engagement gegen Rechtsextremismus verliehen
Die Landesregierung hat Vereine und Initiativen für ihr Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Erstplatzierten des Hessischen Integrationspreises sind der Verein "Wesertal ist bunt" und die "Initiative 19. Februar Hanau".
Die Mitglieder von "Wesertal ist bunt" engagierten sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus, teilte das hessische Sozialministerium am Dienstag in Wiesbaden mit.
Der Verein beteiligt sich auch daran, ein Haus in Wesertal-Gieselwerder (Kassel) in direkter Nachbarschaft eines bundesweit bekannten Neonazis zu einer Bildungs- und Begegnungsstätte zu machen.
Neben dem Verein "Wesertal ist bunt" wurde auch die "Initiative 19. Februar Hanau" mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Die Initiative habe sich nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 gegründet, so das Sozialministerium. Sie sorge dafür, dass "die Namen der Opfer nicht vergessen werden". Die Initiative leiste Angehörigen und Familien von Opfern rechter Gewalt psychologischen Beistand und unterstütze Betroffene auch finanziell.
Die Initiative war erst im Mai von der Bundeszentrale für politische Bildung als eine von sechs "Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz" ausgezeichnet worden. Der erste Platz des hessischen Integrationspreises ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Zweite Plätze für Kampf gegen Rassismus an Schulen
Der mit 2.500 Euro verbundene zweite Platz ging an die Projekte "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau (Darmstadt-Dieburg) und "Gemeinsam: SchlaU - das Schulentwicklungsprogramm gegen Rassismus und Diskrimierung" der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik.
Bei "Schule ohne Rassismus" hätten Mitschülerinnen Mut gezeigt und rassistische Äußerungen von Mitschülern gemeldet. "Gemeinsam: SchlaU" begleite Schulgemeinschaften auf ihrem Weg zu einem "diskriminierungssensiblen und rassismuskritischen Schulalltag", heißt es weiter.
Drittplatzierte aus Kassel und Messel
Je 2.000 Euro Preisgeld gingen an die drittplatzierten Projekte "Kassel steht zusammen: Wächtersdienst - Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde" des evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel und an die Initiative für Demokratie und Mitmenschlichkeit aus Messel (Darmstadt-Dieburg).
Ein mit 1.000 Euro dotierter Sonderpreis ging an das Projekt "Community Empowerment" des Vereins Migrant Support Network aus Frankfurt.
Ministerin: Demokratie keine Selbstverständlichkeit
Die Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft seien keine Selbstverständlichkeiten, sagte die hessische Sozialministerin Heike Hofmann (SPD). Beides hänge von Menschen ab, die "sich mit Überzeugung einbringen und für Minderheiten einstehen - und das jeden Tag", sagte sie zur Vergabe des Integrationspreises.
Der Preis wird laut Ministerium an kommunale oder Nichtregierungsorganisationen, Vereine, Verbände, Privatinitiativen oder natürliche Personen verliehen, die sich in besonderer Weise für das demokratische Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft engagieren. 37 Projekte und Initiativen hätten sich beworben.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es fälschlicherweise, den zweiten Platz habe unter anderem die Albert-Einstein-Schule in Schwalbach (Main-Taunus) gemacht. Richtig ist die Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau (Darmstadt-Dieburg). Es lag ein Fehler in der Pressemitteilung vor. Wir haben den Bericht daher überarbeitet.