Seuchenbekämpfung Höhere Prämien für Jäger im Kampf gegen die Schweinepest

Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest in Hessen setzen mehrere Landkreise mit Unterstützung des Landes auch auf Prämien für erlegtes Schwarzwild. Geld gibt es dabei auch für getötete gesunde Wildschweine.

Ein Jäger sitzt auf einem Hochsitz, in der Hand ein Fernglas.
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Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest in Hessen setzen mehrere Landkreise mit Unterstützung des Landes verstärkt auch auf Prämien für erlegtes Schwarzwild.

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Der Kreis Darmstadt-Dieburg etwa hat nach eigenen Angaben kürzlich seine Abschussprämie für Jägerinnen und Jäger auf 200 Euro pro geschossenem Wildschwein verdoppelt. Der Rheingau-Taunus-Kreis zahlt inzwischen 120 Euro, wobei das Land nach Angaben des Landwirtschafts- und Jagdministeriums in Wiesbaden bei all diesen Prämien von Landkreisen jeweils die Hälfte übernimmt.

Prämie auch für gesunde erlegte Tiere

Die Prämien werden in den festgelegten Sperrzonen I und II der Tierseuche "auf erlegtes Schwarzwild von den Landkreisen gezahlt, unabhängig von einer Infektion. Ziel ist ja die Reduktion des Bestands", erklärt das Ministerium.

Dass damit auch Schäden durch Wildschweine etwa in Maisfeldern verringert werden könnten, sei ein willkommener Nebeneffekt - die Bestände dieser Tiere seien hoch. Anfang März hatte das Land die Auflagen wegen der Schweinepest gelockert und mit dem Voranschreiten der Zäune die Einzeljagd auf Wildschweine schrittweise wieder zugelassen.

Nordhessen bislang verschont

Seit dem ersten bestätigten Fall von Afrikanischer Schweinepest in Hessen am 15. Juni 2024 sind dem Ministerium zufolge im Land "mehr als 4.500 tote Wildschweine gefunden beziehungsweise kranke Wildschweine erlegt und rund 1.600 positiv getestet worden".

Dabei sei Nordhessen bislang von der Tierseuche noch verschont. Für die Kadaversuche sind nach den Angaben bislang rund 346.000 Hektar Fläche abgesucht worden, davon 180.000 mit Hilfe von Drohnen. Ein Ende der Tierseuche in Hessen ist vorerst nicht abzusehen.

Weitere Informationen

Afrikanische Schweinepest (ASP)

Für Wild- und Hausschweine ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist sie laut Bundesagrarministerium ungefährlich - selbst, wenn man Fleisch infizierter Tiere verzehre.

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Mehr Zäune für wildschweinfreie "weiße Zonen"

Der Bau von mobilen und festen Schutzzäunen schreitet weiter voran. Rund 300 Kilometer Elektrozaun gibt es laut dem Ministerium bereits. Hinzu kommen circa 170 Kilometer Festzaun, rund 40 Kilometer werden derzeit gebaut.

Zusätzlich dazu sollen weitere etwa 190 Kilometer Festzaun aufgestellt werden, um künftig "Weiße Zonen" zu bilden. Das Ministerium definiert diese als ein Gebiet, "das vollständig wildschweinfrei werden soll und so der Unterbrechung von Infektionsketten dient".

"Für die Eindämmung und schnellstmögliche Tilgung der Afrikanischen Schweinepest muss der Schwarzwildbestand deutlich reduziert werden", so Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU). Den Jägern komme dabei eine "ganz wichtige Rolle zu".

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de