IT-Probleme Bezahlkarte für Geflüchtete verspätet sich in Frankfurt
Die Stadt Frankfurt und weitere hessische Kommunen können die Bezahlkarte für Geflüchtete nicht wie geplant ab April einsetzen. Grund sind IT-Probleme.
Die Bezahlkarte für Geflüchtete sollte in Frankfurt ab dem 1. April eingesetzt werden. Doch der Start verspätet sich, wie der hr erfuhr.
Der Kartendienstleister könne noch keine Daten auf die Software der Stadt übertragen, sagte ein Sprecher des Sozialdezernats auf Nachfrage. Die Schnittstelle funktioniere noch nicht.
Nach hr-Informationen hat über die Hälfte der Städte und Kreise in Hessen dasselbe Problem. Einzelne Kommunen wie der Kreis Limburg-Weilburg haben die Karte dagegen schon eingeführt.
Mehr als 1.000 Geflüchtete haben Karte schon
Seit Mitte Dezember wird die Bezahlkarte in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen ausgegeben. Bis Anfang März erhielten sie laut hessischem Sozialministerium 1.020 Geflüchtete.
Die Empfänger werden dann den Kommunen zugewiesen und sollten dort ab April die Bezahlkarten weiter nutzen können. Das ist nun vielerorts vorerst nicht möglich.
Bis wann die Software-Panne behoben ist, konnte die Stadt Frankfurt auf Anfrage nicht mitteilen. Allerdings gibt es vergleichbare Probleme auch in anderen Bundesländern, etwa in Schleswig-Holstein. Dort hat das Land die Einführungsfrist für die Kommunen bis Ende des Jahres verlängert.
Sozialleistungen werden aufgebucht
Das Land Hessen möchte Sozialleistungen für Asylbewerber nicht mehr in bar auszahlen, sondern als Guthaben auf eine Debitkarte überweisen. Die Karte soll unter anderem Geldzahlungen an Schleuser oder Familien in den Heimatländern verhindern, Kommunen bei der Verwaltung entlasten und den Anreiz für illegale Migration senken.
Die Besitzer können mit der Karte in Geschäften und online bezahlen. Geldtransfers ins Ausland sind nicht möglich, nutzbar ist sie nur innerhalb Deutschlands.
Barabhebung von maximal 50 Euro pro Monat
Auch Bargeld kann mit der Karte an Automaten oder im Supermarkt abgehoben werden - in der Standardeinstellung allerdings maximal 50 Euro pro Monat. Die Stadt Wiesbaden hatte das zunächst nicht akzeptiert und im Februar beschlossen, die Grenze für Barabhebungen abzuschaffen.