Pfingstbotschaften Limburger Bischof Bätzing beklagt Bedeutungsverlust von Pfingsten

In seiner Pfingstbotschaft hat der Limburger Bischof Bätzing die Bedeutung des Festes und die gesellschaftliche Spaltung thematisiert. Er beklagte, dass immer weniger Menschen wüssten, was an Pfingsten überhaupt gefeiert wird.

Limburgs Bischof Georg Bätzing
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Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing aus Limburg, hat in seiner Predigt am Pfingstsonntag den zunehmenden Bedeutungsverlust des Pfingstfestes bedauert. Mehr noch als Weihnachten und Ostern leide Pfingsten "unter einer zunehmenden inhaltlichen Entleerung".

Die Menschen würden immer weniger die Bedeutung des Festes kennen. Es gehe bis hin zu einer weitgehenden Ignoranz gegenüber christlichen Wurzeln. Für viele Menschen gehe es nur darum, "ein Frühlingsfest zu feiern", sagte der Limburger Bischof.

Bätzing betonte dabei die Bedeutung des Tages als Geburtsfest der Kirche. Pfingsten sei "heute wie damals die Initialzündung einer Kirche der Vielfalt, der vielen Sprachen, Kulturen, unterschiedlichen Biografien und Herkünfte".

Neue Technologie, alte Vorurteile

Für ihn sei es "keineswegs eine Art Naturgesetz, dass es in Zeiten wachsender Pluralisierung und Säkularisierung immer weniger Menschen sind, die um die eigentliche Bedeutung wissen", so Bätzing weiter. "Warum sollte es denn nicht wieder eine wachsende Zahl interessierter und informierter - ja schließlich auch gläubiger Zeitgenossinnen und Zeitgenossen geben können?"

Mit der "Zeitgenossenschaft" sei das jedoch kompliziert, denn tatsächlich lebe man längst nicht mit allen anderen Menschen in einer "gemeinsam geteilten Wirklichkeit". Dafür ließen sich genügend Beispiele nennen: Neueste Technologie gehe Hand in Hand mit ältesten Vorurteilen, sagte Bätzing. Es gebe einerseits Satelliten im All, Smartphones und die KI-Software ChatGPT - und gleichzeitig uralte Verschwörungsmythen und Hassbotschaften.

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Pfingstfest

Am fünfzigsten Tag nach Ostern feiern die Christen das Pfingstfest. Der biblischen Überlieferung nach sandte Gott 50 Tage nach Ostern seinen Geist zu den Menschen. Sie konnten sich daraufhin sogar über Sprachgrenzen hinweg verständigen und spürten eine neue Gemeinschaft. In Erinnerung an die in der Bibel (Apostelgeschichte, Kapitel 2) geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes gilt Pfingsten auch als Ursprung der Kirche.

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Gerber ermutigt zur "Freihaltung der Mitte"

Bischof Michael Gerber ermutigte in seiner Predigt im Fuldaer Dom dazu, die Herausforderungen unserer Zeit als Chance zu begreifen, um "Gottes Wirken in der Mitte zu erkennen und Raum für Neues zu schaffen."

Gerber nutzte das Bild der Leere in den Tagen vor Pfingsten, um die Bedeutung des freien Raums hervorzuheben. Die Mitte freizuhalten, ermögliche das Entstehen von Neuem und fördere das Wachstum von Beziehungen und Persönlichkeiten.

Der Fuldaer Bischof ermutigte dazu, die gefühlte Leere bewusst auszuhalten und nicht mit vorgefertigten Programmen zu füllen. Durch das Freihalten der Mitte bleibe der Blick auf das Gegenüber klar und ermögliche es, die Botschaft Gottes durch den Nächsten zu entdecken. "Indem die Mitte frei bleibt, öffnen wir die Möglichkeit für Gott selbst, Neues zu bewirken."

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Ökumenischer Gottesdienst bei der Landesgartenschau

Am Pfingstmontag laden das Bistum Fulda und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck zu einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Gelände der Landesgartenschau in Fulda ein. Der von Bischöfin Beate Hofmann und Bischof Michael Gerber gemeinsam gestaltete Gottesdienst beginnt um 12 Uhr am so genannten Himmelszelt.

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Sendung: hr-iNFO, 28.05.2023, 12.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Emal Atif