Hilfsaktion für Erdbebenopfer Luftbrücke in die Türkei: Erster Flieger in Frankfurt gestartet
Gemeinsam mit mehreren Partnern wollen die Airlines Lufthansa und SunExpress tonnenweise Hilfsgüter in die Türkei bringen. Der erste Flieger nach Antalya ist in Frankfurt gestartet. Auch private Spendenpakete werden kostenlos mitgenommen.
Der reguläre Betrieb am Frankfurter Flughafen steht am Freitag still, einige wenige Fracht-Flieger bekamen trotz des groß angelegten Verdi-Warnstreiks eine Starterlaubnis. Darunter sind auch zwei Maschinen, die Teil der neuen Luftbrücke sind, über die Hilfsgüter in die vom Erdbeben stark getroffene Türkei gebracht werden sollen.
Um kurz vor 9 Uhr startete eine Boeing 777 der Lufthansa Cargo nach Antalya. Eine weitere Maschine sollte am Mittag folgen, teilte die Initiative "Wir helfen gemeinsam" am Freitag mit. Verdi hat mit Sondervereinbarungen ermöglicht, dass die Hilfsflüge trotz des Streiks abheben konnten.
Ziel: Tausend Tonnen Hilfsgüter einfliegen
Ab kommendem Montag soll dann zusätzlich die deutsch-türkische Gesellschaft SunExpress nach Antalya fliegen. Geplant sind zwei Flüge in der Woche mit einer für den reinen Frachttransport umgebauten Passagiermaschine. Zudem werden auf den regulären Passagierflügen Hilfsgüter als Beiladung mitgenommen, wie die Initative mitteilte. In Antalya werden die Spenden dem türkischen Katastrophenschutz AFAD und einem Transportunternehmen übergeben. Sie bringen die Güter in die Erdbebengebiete.
Für die Aktion haben sich die beiden Airlines mit mehreren Logistikpartnern und dem Paketdienstleister DPD zusammengeschlossen. In den kommenden Wochen sollen so mehr als 1.000 Tonnen Hilfsgüter in die Krisenregion gebracht werden.
Spenden im Paketshop abgeben
Private Hilfspakete für die Erdbebenopfer können ab Montag kostenlos in den rund 7.500 DPD-Paketshops abgegeben werden. Die Pakete dürfen maximal 20 Kilogramm schwer sein. Sie sollen unbenutzte oder neuwertige Winterbekleidung, Schlafsäcke, Decken, Handschuhe, Windeln, trockene Nahrungsmittel und Hygieneboxen enthalten. Weitere Infos zu benötigten Spenden und zur Adressierung sind auf der Homepage der Initiative zu finden.
Hilfsflüge nach Syrien sind zunächst nicht geplant. "Die Hilfsorganisationen vor Ort berichten, dass es kaum möglich ist, in die Gebiete des Assad-Regimes oder der Rebellen auszufahren", erklärte die Initative auf ihrer Internetseite. Die Überfahrt nach Syrien sei äußerst riskant und gefährlich.
Sendung: hr-iNFO, 17.02.2023, 11 Uhr
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