Mahnmal soll an Missbrauch an der Odenwaldschule erinnern
Auf dem Gelände der ehemaligen Odenwaldschule in Heppenheim soll am Montag ein Mahnmal für die Opfer sexualisierter Gewalt enthüllt werden.
Initiator ist der Künstler Adrian Koerfer, ehemaliger Vorsitzender des Vereins Glasbrechen, den frühere Schülerinnen und Schüler der Odenwaldschule 2010 gegründet hatten. Das Land Hessen und der Landkreis Bergstraße haben das Mahnmal auf dem einstigen Internatsgelände mit mehr als 50.000 Euro unterstützt. Zur Eröffnung am internationalen Tag gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern wird auch die Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Missbrauchsfragen, Kerstin Claus, erwartet.
An der Odenwaldschule, die als Vorzeigeinternat der Reformpädagogik galt, waren über Jahrzehnte hinweg Hunderte Schüler und Schülerinnen systematisch sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Erst 2010 setzte eine öffentliche Diskussion und Aufarbeitung ein. Bei den Tätern handelte es sich zumeist um Lehrer, zentrale Figur war der langjährige Schulleiter und renommierte Pädagoge Gerold Becker.