Vor der Bundestagswahl Mehr als 7.000 Menschen demonstrieren in Kassel gegen Rechts
In Kassel fand am Samstag eine Demo für die Werte der Demokratie und gegen Rechtsextremismus statt. Mehrere tausend Menschen nahmen daran teil. Auch in anderen Städten gingen Menschen auf die Straße.
"Menschlich, solidarisch, vielfältig" - unter diesem Motto hat ein Bündnis verschiedener Organisationen in Kassel zu einer Demonstration vor der Bundestagswahl aufgerufen. Für die Werte des Grundgesetzes und gegen einen Rechtsruck in der deutschen Politik, wie es in dem Aufruf hieß.
Los ging es am Samstag um 13 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Friedrichsplatz. Danach zog die Demonstration durch die Kasseler Innenstadt. Hinter der Aktion standen unter anderem das Bündnis gegen Rechts und der Deutsche Gewerkschaftsbund.
Mehr Teilnehmer als erwartet
Zur Demo kamen wesentlich mehr Menschen als erwartet. Angemeldet waren rund 300, die Polizei sprach am frühen Nachmittag von rund 3.000 Teilnehmenden, die friedlich demonstrierten. Später korrigierte ein Sprecher die Zahl auf etwa 7.000 Teilnehmende, die Veranstalter sprachen von 9.000.
"Das lief alles entspannt und ohne besondere Vorkommnisse", sagte ein Sprecher der Polizei Nordhessen.
Unter den Demonstrierenden war auch eine Familie mit ihren zwei Töchtern. "Wir wollen uns stark machen für Demokratie und für die Zukunft unserer Kinder. Und wir wollen ein Zeichen setzen gegen Rechts", sagten sie dem hr.
Teilnehmer Lisa, Harry, Juli, Frieder sagten, es sei "fünf vor 12". "Wir machen uns wirklich Sorgen, dass sich die Geschichte wiederholt. Wir wollen Verfassungsfeinden die Stirn bieten."
Teilnehmer: "Wehret den Anfängen"
"Der Kampf gegen Rechts hat mich schon mit 14 motiviert", erzählte Teilnehmer Klaus Döring. "Wehret den Anfängen war schon immer meine Leitlinie."
Ähnlich sahen es Christina Lensch und Anke Engelhardt: "Gesicht zeigen für die Demokratie und der Kampf gegen rechts - deshalb sind wir hier", betonten sie.
Kette um Stand der AfD in Hanau
Auch in anderen Städten gab es am Samstag Kundgebungen, etwa in Limburg. In Hanau legten etwa 30 Aktivistinnen und Aktivisten eine Kette um den Wahlstand der AfD und protestierten lautstark. Ähnliche Aktionen gab es auch in der Frankfurter Innenstadt.
Vor der Bundestagswahl sind weitere Demonstrationen gegen Rechtsruck von verschiedenen Bündnissen geplant, etwa am 8. Februar in Gießen, am 14. Februar in Gelnhausen und Fulda oder am 15. Februar in Frankfurt und Wiesbaden.