Verleihung in Wiesbaden Menschenrechtsaktivistin Ilwad Elman mit Friedenspreis ausgezeichnet
Die somalische Aktivistin Ilwad Elman hat den Hessischen Friedenspreis erhalten. Landtagspräsidentin Wallmann würdigte die 33-Jährige als kraftvolle und mutige Stimme für Menschlichkeit.
Ilwad Elman hat am Mittwoch in Wiesbaden den Hessischen Friedenspreis 2022 entgegengenommen. Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Ministerpräsident Boris Rhein (beide CDU) überreichten der 33 Jahre alten, somalisch-kanadischen Menschenrechtsaktivistin die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung im Landtag.
Bildungsprogramme für ehemalige Kindersoldaten
In Somalia herrscht seit 30 Jahren Bürgerkrieg. Elman sei eine der wichtigsten Stimmen der afrikanischen Friedensbewegung, betonte Wallmann. Ihre Projekte sorgten für ganz konkrete Verbesserungen im Alltag der Menschen.
Rhein sagte, Elman schenke den Menschen in Somalia die Hoffnung auf ein besseres Leben und auf ein Leben in Frieden: "Diesem Einsatz gebührt mein höchster Respekt." Bei ihrem vielfältigen Engagement gehe es ihr vor allem darum, nachhaltig etwas zu verändern. Das geschehe etwa durch Bildungsprogramme für ehemalige Kindersoldaten oder die Unterstützung von Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen geworden seien.
"Preis setzt ein starkes Zeichen"
Elman selbst sagte in ihrer Rede, es sei ihr eine große Ehre, die Auszeichnung im Namen des gesamten Teams des Elman Peace Center entgegenzunehmen. "Dieser Preis setzt auch ein starkes Zeichen, dass der Weg zu Frieden gemeinschaftlicher Bemühungen und inklusiver Prozesse bedarf, die alle Mitglieder der Gesellschaft ansprechen", betonte die Menschenrechtsaktivistin.
"Nur so können auch scheinbar unlösbare Konflikte auf der ganzen Welt gelöst werden", betonte Elman. Sie hoffe, dass es bald Frieden in Somalia gebe. Sich für den Frieden einzusetzen, sei hart und frustrierend.
Das Elman Peace and Human Rights Center in Somalia - eine Organisation, die sich für Frieden und Menschenrechte einsetzt - leitet Elman zusammen mit ihrer Mutter Fartuun Adan.
Alternativer Nobelpreis für Elman und ihre Mutter
Elman wurde 1989 in Somalia geboren und wuchs in Kanada auf. Mit 20 Jahren kehrte sie zurück in ihre Heimat in Ostafrika. Die 33-Jährige war im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrer Mutter mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Der seit 1980 verliehene Preis der Right-Livelihood-Stiftung heißt offiziell Right Livelihood Award. Die Stiftung ehrt damit alljährlich mutige Persönlichkeiten und Organisationen, die sich für Menschenrechte, Umwelt und Frieden einsetzen.
Mit dem Hessischen Friedenspreis werden Menschen ausgezeichnet, die sich um Völkerverständigung und Frieden verdient gemacht haben. Nordmazedoniens Ministerpräsident Zoran Zaev und der ehemalige Ministerpräsident von Griechenland, Alexis Tsipras, erhielten die Auszeichnung im Jahr 2020. 2021 gab es wegen der Corona-Pandemie keine Verleihung.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 08.03.2023, 19.30 Uhr
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