Investition von 24 Millionen Euro Umbaupläne für Vitos Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marburg vorgestellt
Die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit in Marburg wird umfassend saniert und modernisiert. Der millionenschwere Umbau soll während des laufenden Betriebs stattfinden und schon bald beginnen.
Im Marburger Vitos-Park in der Cappeler Straße rollen mal wieder die Bagger. Seit Jahren finden auf dem weitläufigen Gelände rund um die Erwachsenenpsychiatrie verschiedene Neubau- und Sanierungsprojekte statt, zuletzt etwa ein Wohnheim für Menschen in psychiatrischer Begleitung sowie einige Mehrfamilienhäuser.
Nun soll auch die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit grundlegend umgebaut und modernisiert werden. Rund 24 Millionen Euro will Vitos Gießen-Marburg in den kommenden Jahren in die Sanierung stecken. Am Donnerstag wurden die Pläne dafür vorgestellt.
Sanierung soll Ressourcen schonen
Derzeit besteht die Kinder- und Jugendpsychiatrie aus drei gleichförmigen, länglichen Gebäudeteilen, die parallel zueinanderstehen und nur durch einen schmalen Gang miteinander verbunden sind.
Der Bau ist über 50 Jahre alt und entspricht laut Vitos nicht mehr heutigen Anforderungen an eine moderne therapeutische Umgebung.
Die große Frage sei gewesen, ob man komplett neu bauen oder sanieren wolle, so Max Heuchert, Geschäftsführer von Vitos Gießen-Marburg bei der Vorstellung. Mit einer Sanierung wolle Vitos nun auch Ressourcen schonen und eine erneute Flächenversiegelung vermeiden.
Neuer Klinik-Campus
Im Zuge des Umbaus sollen die Gebäude teilweise aufgestockt und stärker miteinander verbunden werden, sodass ein neuer Klinik-Campus entsteht. Zudem soll ein bisher frei gelegener Spielplatz stärker integriert werden und der Eingangsbereich verlegt werden.
Ziel ist laut Vitos unter anderem, die Wegeführung zu verbessern und Abteilungen in dem neuen Campus zu zentralisieren, die bisher zum Teil noch auf andere Gebäude auf dem Gelände verteilt sind.
Weniger Stationsbetten, mehr Betreuung zu Hause
In der Klinik gibt es derzeit 60 Betten im stationären Bereich sowie eine Tagesklinik für Jugendliche und eine Kinder- und Jugendambulanz. Durch die Modernisierung wird sich die Zahl der stationären Behandlungsplätze nach Angaben von Vitos leicht verringern. Der teilstationäre Bereich soll im Gegenzug ausgebaut werden.
Auch die noch recht neue Möglichkeit einer "stationsäquivalenten" Behandlung zu Hause will die Klinik erweitern. Mit diesem speziellen Konzept können Kinder und Jugendliche, die in akuten psychischen Krisen sind und eigentlich eine stationäre Therapie bräuchten, in ihrer vertrauten Umgebung behandelt werden.
Stationen müssen übergangsweise umziehen
Da die Arbeiten bei laufendem Betrieb stattfinden, müssen einige Stationen und Abteilungen vorübergehend umziehen. Das findet zum Teil schon ab Ende April statt.
Betroffen vom Umbau sind auch Teile der Anna-Freud-Schule. Dort werden schulpflichtige Klinikpatientinnen und -patienten aller Altersklassen unterrichtet. Die Schule hat zwar ein eigenes Gebäude neben der Klinik, es befinden sich aber auch Klassenräume in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Abschluss der Bauarbeiten bis 2027 geplant
Das Motto für das Projekt laute "Schöne Aussichten", so Klinikdirektor Christian Wolf. "Damit haben alle das Ziel vor Augen und stellen sich gemeinsam den Herausforderungen der Übergangslösungen."
Im Spätherbst 2025 soll die Bauphase mit schwerem Gerät beginnen. Bis 2027 sollen die Arbeiten dann laut Vitos abgeschlossen sein.