Trockener Sommer Negativrekord: 260 Brände in hessischen Wäldern

Der heiße und trockene Sommer hat Feuer begünstigt: Rund 260 Mal sind in diesem Jahr Brände in hessischen Wäldern entflammt. Eine Fläche von 130 Hektar wurde dabei beschädigt - ein Negativrekord.

Feuer im Wald von Viernheim
Ein Brand in einem Wald in Viernheim (Bergstraße). Bild © Freiwillige Feuerwehr Viernheim
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Brände haben in den hessischen Wäldern in diesem Jahr eine Fläche von etwa 130 Hektar geschädigt. Die Landesbehörde Hessen Forst zählte bis Anfang September rund 260 Feuer. "Das waren auf jeden Fall mehr Waldbrände als sonst", teilte eine Sprecherin der Behörde in Kassel mit. Das zeigen auch Zahlen des Umweltministeriums in Wiesbaden: Demnach gab es 2021 in den Wäldern lediglich 29 Feuer und eine betroffene Fläche von 2,6 Hektar.

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Die Trockenheit dieses Jahr war Hessen Forst zufolge ein Grund, weshalb auch bei fahrlässiger Brandstiftung - hervorgerufen etwa durch eine weggeworfene Zigarette - überhaupt erst ein Feuer entstehen konnte. "Ein trockener Wald entzündet sich nicht von selbst", sagte die Sprecherin. Die genaue Ursache könne aber in vielen Fällen nicht ermittelt werden, da Zeugen oder Beweise fehlten.

Große Flächen werden wiederbewaldet

Der überwiegende Teil der Waldbrandflächen ist laut der Forstbehörde sehr klein. "Wir gehen davon aus, dass sich diese Flächen natürlich verjüngen und keine Pflanzung notwendig ist." Die größeren Areale werden "in Abhängigkeit der natürlich auflaufenden Verjüngung auch aktiv wiederbewaldet".

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Die Feuer können sogar Vorteile für den Wald haben: Auf kleineren Brandflächen entstehen durch die geänderten Strukturen und Lichtverhältnisse neue Nischen für Pflanzen und Tiere, die dort vorher nicht vorkamen, so Hessen Forst. "Das kann sich für ein insgesamt größeres Waldgebiet positiv auf die Biodiversität auswirken, weil für einige Jahre noch mehr Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Im Laufe der Zeit, wenn die Flächen wieder zugewachsen sind, verschwinden aber auch die Nischen-Spezialisten wieder."

Feuer in Dillenburg und Haiger

Zu den größeren Waldbränden in diesem Jahr gehörten Feuer bei Dillenburg und Haiger in Mittelhessen. Dadurch wurde im August eine Fläche von insgesamt etwa 40 Hektar zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen. Bis zu 1.000 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen.

Auch Brandstiftung gab es immer wieder. Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen Waldbrände im Kreis Offenbach. Seit Ende März gab es in der Gegend um Hainburg eine Brandserie. Diese wurde laut Polizei durch einen Brandstifter verursacht.

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Wann gibt es Waldbrände?

Die Zeit zwischen März und Oktober gilt als Waldbrandsaison. Wie groß das Risiko für Feuer ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsrate. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellt anhand der gesammelten Daten Waldbrandgefahrenprognosen. Das Risiko wird in fünf Stufen gegliedert: Stufe 1 bedeutet eine sehr geringe und Stufe 5 eine sehr hohe Brandgefahr. Unter Zugrundelegung dieser Prognose und weiterer Faktoren wird vom hessischen Umweltministerium dann gegebenenfalls eine von zwei Alarmstufen - A oder B - ausgelöst. Dann greifen in den Wäldern verschiedene Maßnahmen.

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Sendung: hr1, 05.10.2022, 7 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Michelle Goddemeier, dpa/lhe