"Nur Spitze des Eisbergs" Immer mehr Hessen wegen Kokainmissbrauchs in Behandlung

In Hessen sind immer mehr Menschen wegen Kokainmissbrauchs in ärztlicher Behandlung. Das zeigen Zahlen der Krankenkasse Barmer. Betroffen sind vor allem junge Männer.

Kokain und ein Geldschein
Die Zahlen der Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs steigen in Hessen. Bild © picture-alliance/dpa

In Hessen wächst die Zahl der Menschen, die wegen Kokainmissbrauchs ärztliche Hilfe benötigen. Eine aktuelle Auswertung der Krankenkasse Barmer zeigt, dass die Betroffenenzahl zwischen 2019 und 2023 von 4.680 auf 5.760 gestiegen ist – ein Anstieg von rund 23 Prozent.

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"Nur die Spitze des Eisberges"

"Die Analyse kann nur die Spitze des Eisberges zeigen, da lediglich ein Bruchteil der Konsumentinnen und Konsumenten wegen ihres Kokainmissbrauchs in Behandlung ist", sagt Barmer-Landeschef Martin Till. "Der Trend ist aber hochgefährlich: Immer mehr überwiegend junge Menschen setzen sich den immensen Risiken des Kokainkonsums aus und brauchen medizinische Hilfe." 

Wie aus den Barmer-Daten weiter hervorgeht, betrifft das Problem vor allem Männer. 2023 wurden demnach 4.380 Männer und 1.380 Frauen wegen Kokainmissbrauchs medizinisch versorgt. Besonders häufig waren Männer zwischen 20 und 39 Jahren betroffen. 

Als mögliche Gründe nennt Barmer-Landeschef Till übersteigerte Leistungsideale im Berufsleben, im Sport und in der Freizeit. "Die Risiken zeigt unsere Analyse deutlich. Immer mehr Menschen werden von den gesundheitlichen Folgen des Kokainmissbrauchs eingeholt" sagte Till.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de