Abschlusskundgebung in Frankfurt Tausende demonstrieren bei Ostermärschen gegen Krieg
Mit einer Kundgebung in Frankfurt sind die Ostermärsche in Hessen zu Ende gegangen. Zentrales Thema war auch diesmal der Ukraine-Krieg. Die Veranstalter der Friedensdemonstrationen ziehen eine positive Bilanz.
Die traditionellen Ostermärsche in Hessen sind am Ostermontag mit einer Abschlusskundgebung in Frankfurt zu Ende gegangen. Unter dem Motto "Kriege beenden - den Frieden gewinnen" versammelten sich nach Polizeiangaben knapp 2.000 Menschen auf dem Römerberg. Die Veranstalter sprachen von rund 4.000 Teilnehmenden.
Rednerinnen und Redner forderten einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine, ein Verbot aller Atomwaffen und ein Ende der militärischen Aufrüstung in Deutschland.
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zeige wie unter einem Brennglas, dass die auf das Recht des Stärkeren setzende Politik der Regierenden nicht in der Lage sei, die drängenden Probleme der Menschheit zu lösen, erklärten die Organisatoren. Die Fortsetzung dieser Politik sorge für eine weitere Eskalation – mit der Gefahr eines dritten Weltkrieges und des Einsatzes von Atomwaffen. Verhandlungslösungen und eine multilaterale Weltfriedensordnung seien dringend erforderlich.
Kundgebungen vor Konsulaten
Auf ihrem Weg zum Römer hielten die Demonstrantinnen und Demonstranten bei einem Zug durch die Innenstadt auch in der Nähe des US-Generalkonsulats und des russischen Konsulats Kundgebungen ab. Nach Polizeiangaben verliefen die Aktionen ohne besondere Zwischenfälle.
Aus mehreren Städten – unter anderem Oberursel, Hanau und Gießen – reisten Teilnehmende an, um an der Abschlusskundgebung teilzunehmen. Friedensaktivisten aus Darmstadt und Eschborn wollten mit dem Fahrrad nach Frankfurt fahren.
Demonstrationen auch in Offenbach und Marburg
Auch in Offenbach war am Montag eine Demonstration geplant, im Anschluss wollten die Demonstrierenden an der Kundgebung in Frankfurt teilnehmen. In Marburg gab es einen "antimilitaristischen Osterspaziergang" unter dem Motto "Verhandeln statt Schießen - Ukraine-Krieg beenden!"
Veranstalter sehen stärkere Beteiligung
Die hessische "Informationsstelle Ostermarsch" zog eine positive Bilanz der diesjährigen Veranstaltungen. Mit bundesweit mehr als 120 Aktionen habe es mehr Beteiligung gegeben als im vergangenen Jahr - und das "trotz der an Umfang und Schärfe erheblich aggressiveren Diffamierungen der Friedensbewegung".
Viele Redebeiträge hätten weitere Waffenlieferungen an die Ukraine abgelehnt, da sie als "Schritt zur weiteren Eskalation angesehen" würden. Stattdessen seien bei den Ostermärschen "diplomatische Initiativen" und ein Waffenstillstand gefordert worden, teilte die Informationsstelle Ostermarsch mit.
Ostermärsche auch an Karfreitag und -samstag
Schon seit Karfreitag hatte es in vielen hessischen Städten Ostermärsche gegeben. So zogen am Samstag Demonstrationszüge mit Friedensfahnen unter anderem durch Kassel, Erbach, Fulda und Limburg. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl in Kassel mit rund 800 an. In Limburg seien es 100, in Fulda 150 und in Erbach 120 Menschen gewesen.
Der Auftakt der diesjährigen Ostermärsche hatte am Karfreitag in Bruchköbel (Main-Kinzig) mit einer Kundgebung und anschließender Demonstration stattgefunden. Daran hätten sich rund 200 Menschen beteiligt, sagte der Sprecher der Ostermarschbewegung, Erich Ehmes.
Linke rief zur Teilnahme auf
Zu den Unterstützern der Ostermärsche gehören neben Vertretern von Gewerkschaften und Kirchen auch die Linke in Hessen. Die Partei rief Mitglieder und Anhänger auf, sich an den Ostermärschen und Aktionen der Friedensbewegung zu beteiligen.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 10.04.2023, 19.30 Uhr
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