Protest von Klimaschützern 82 Festnahmen nach Blockaden in Kasseler Innenstadt
Gegen das Verbrennen fossiler Energieträger und den Kassel Airport sind Aktivisten der Letzten Generation wieder auf die Straße gegangen. Die Polizei löste in Kassel am Samstag mehrere Blockaden in der Innenstadt auf. 82 Teilnehmende wurden vorübergehend festgenommen.
Etwa 200 Klimaschützerinnen und Klimaschützer blockierten am Samstagmittag zeitweise die Altmarktkreuzung in Kassel. Dabei handelte es sich um eine weitere Aktion der Letzten Generation.
Kassel als Protest-Zentrum
Kassel soll nach dem Willen der Klimaschutzgruppe in den kommenden Wochen ein Zentrum von Demonstrationen werden. Ein besonderer Augenmerk liegt dabei auf dem nahen Kassel Airport in Calden. Der Regionalflughafen ist deutlich unausgelastet. Sein Betrieb wird von der Landesregierung mit etlichen Millionen Euro jedes Jahr bezuschusst.
Die Letzte Generation sieht darin ein Beispiel für eine unzeitgemäße Verkehrs- und Infrastrukturpolitik, die trotz aller selbstgesetzter Klimaschutzziele am Verbrennen fossiler Energieträger wie Öl und Gas festhält. Dadurch wird CO2 in die Atmosphäre freigesetzt, was zur Erderwärmung beiträgt. Das belegen maßgebliche wissenschaftliche Studien.
"Wie erkläre ich Kassel-Calden meinen Kindern?"
Auf Plakaten der Demonstranten am Samstag auf dem Altmarkt stand entsprechend "Wie erkläre ich Kassel-Calden meinen Kindern?" oder "Flughafen-Wahnsinn in Kassel stoppen" oder "Kassel-Calden: Startbahn frei für Bienen". Die Polizei meldete, dass der Protest friedlich blieb.
Jedoch blockierte die nach Polizeiangaben nicht angemeldete Versammlung der Klimaschützer den Verkehr auf dem Platz in der Innenstadt. Zeitweise konnten weder Busse noch Straßenbahnen dort fahren wie gewohnt.
Nach mehreren Aufforderungen, die Kreuzung für den Verkehr wieder freizugeben, denen die Aktivistinnen und Aktivisten nicht nachkamen, räumte die Polizei den Platz. Beamte trugen die Demonstranten weg und sprachen Platzverweise gegen sie aus - dasselbe passierte schon am Mittwoch, als die Letzte Generation eine wichtige Durchgangsstraße am Friedrichsplatz blockiert hatte.
Nach etwa eineinhalb Stunden lief der Verkehr wieder wie üblich auf dem Altmarkt, wie die Polizei meldete.
82 vorübergehende Festnahmen
Etwas später, am Samstagnachmittag, griffen Beamte mehrere Aktivisten auf, die weitere Straßen in der Innenstadt blockierten und damit ihre Platzverweise ignorierten.
"In der Kurt-Wolters-Straße und in der Weserstraße blockierten Gruppen mit bis zu 30 Personen den Straßenverkehr", teilte die Polizei am Samstagabend mit.
In diesem Zusammenhang wurden laut Poliziei 82 Aktivistinnen und Aktivisten vorübergehend festgenommen. "Alle Personen konnten noch in den Abendstunden wieder entlassen werden", hieß es abschließend.