Protest von Klimaschützern Letzte Generation blockiert Kreuzung in Kasseler Innenstadt

Gegen das Verbrennen fossiler Energieträger im Allgemeinen und den hochsubventionierten Kassel Airport im Besonderen sind Aktivisten der Letzten Generation wieder auf die Straße gegangen. Die Polizei löste ihre Blockade eines zentralen Platzes auf.

Aktivistinnen und Aktivisten in orangefarbenen Warnwesten stehen auf einer Kreuzung in Kassel und halten Plakate hoch, auf denen steht "Flughafenwahnsinn stoppen"
Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation auf dem Altmarkt in Kassel. Bild © Stefanie Küster (hr)
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Etwa 180 bis 200 Klimaschützerinnen und Klimaschützer haben am Samstagmittag die Altmarktkreuzung in Kassel vorübergehend blockiert. Dabei handelte es sich um eine weitere Aktion der Letzten Generation. Die Gruppe ruft seit Mittwoch zu Protest im öffentlichen Raum von Kassel gegen die anhaltende klimaschädliche Nutzung fossiler Energien auf.

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Kassel soll nach dem Willen der Klimaschutzgruppe in den kommenden Wochen ein Zentrum von Demonstrationen werden. Ein besonderer Augenmerk liegt dabei auf dem nahen Kassel Airport in Calden. Der Regionalflughafen ist deutlich unausgelastet. Sein Betrieb wird von der Landesregierung mit etlichen Millionen Euro jedes Jahr bezuschusst.

Die Letzte Generation sieht darin ein Beispiel für eine unzeitgemäße Verkehrs- und Infrastrukturpolitik, die trotz aller selbstgesetzter Klimaschutzziele am Verbrennen fossiler Energieträger wie Öl und Gas festhält. Dadurch wird CO2 in die Atmosphäre freigesetzt, was zur Erderwärmung beiträgt. Das belegen maßgebliche wissenschaftliche Studien.

"Wie erkläre ich Kassel-Calden meinen Kindern?"

Auf Plakaten der Demonstranten am Samstag auf dem Altmarkt stand entsprechend "Wie erkläre ich Kassel-Calden meinen Kindern?" oder "Flughafen-Wahnsinn in Kassel stoppen" oder "Kassel-Calden: Startbahn frei für Bienen". Die Polizei meldete, dass der Protest friedlich blieb.

Jedoch blockierte die nach Polizeiangaben nicht angemeldete Versammlung der Klimaschützer den Verkehr auf dem Platz in der Innenstadt. Zeitweise konnten weder Busse noch Straßenbahnen dort fahren wie gewohnt.

Nach mehreren Aufforderungen, die Kreuzung für den Verkehr wieder freizugeben, denen die Aktivistinnen und Aktivisten nicht nachkamen, räumte die Polizei den Platz. Beamte trugen die Demonstranten weg und sprachen Platzverweise gegen sie aus - dasselbe passierte schon am Mittwoch, als die Letzte Generation eine wichtige Durchgangsstraße am Friedrichsplatz blockiert hatte.

Nach etwa eineinhalb Stunden lief der Verkehr wieder wie üblich auf dem Altmarkt, wie die Polizei meldete. Etwas später griffen Beamte einige Aktivisten auf, die eine Straße in der Innenstadt blockierten und damit ihrem zuvor erhaltenen Platzverweis zuwiderhandelten. Sie kamen für eine Nacht ins Polizeigewahrsam.