Aufruf von vier Organisationen Rund 6.000 bei "Brandmauer wieder aufbauen"-Demo in Kassel

Nach der umstrittenen Bundestags-Abstimmung der CDU mit der AfD sind in Kassel rund 6.000 Menschen auf die Straße gegangen – ein klares Zeichen gegen "menschenfeindliche Politik", so die Veranstalter.

Menschenmenge mit Plakaten auf einem großen Platz
Mit rund 6.000 Menschen war der Königsplatz in Kassel am Sonntag gefüllt. Bild © Till Möller (hr)

"Wenn die CDU/CSU die Brandmauer zur AfD einstürzen lässt, bauen wir sie wieder auf", lautete das Motto, unter dem am Sonntagnachmittag tausende Menschen auf dem Kasseler Königsplatz demonstrierten. Laut Polizeiangaben versammelten sich rund 6.000 Menschen.

Videobeitrag

Tausende demonstrieren in Kassel

Demonstranten in Kassel
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

"Menschenfeindlicher Politik entgegenstellen"

Zu der Demonstration aufgerufen hatten die Organisationen Kassel gegen Rechts, Seebrücke Kassel, Fridays for Future und Students for Future Kassel. Auch der Kreisverband Kassel des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und Omas gegen Rechts unterstützten den Aufruf.

Angemeldet worden war die Demonstration aber nicht direkt von den Organisationen, sondern von drei Privatpersonen. "Als ich mitbekommen habe, dass dieser Antrag zusammen mit der AfD durchgegangen ist, ist in mir etwas zerbrochen", sagte Tabea Aldinger, eine der Anmelderinnen, im Gespräch mit der hessenschau. "Ich habe gedacht, ich kann jetzt nicht einfach still sitzen bleiben."

Im Aufruf der Organisationen hieß es dann mit Bezug auf die Bundestagsabstimmung der Unionsfraktion mit Stimmen der AfD aus dieser Woche, man wolle sich "menschenfeindlicher Politik entgegenstellen" und ein klares Zeichen dagegen setzen, dass "im Bundestag mit einer Rechtsaußen-Partei Mehrheiten beschafft werden".

Demonstranten in Kassel. Auf einem Plakat ist zu lesen: Nie wieder ist jetzt
Unter dem Motto "Die Brandmauer wieder aufbauen!" demonstrierten am Sonntag laut Polizei rund 6.000 Menschen in Kassel Bild © hr

Weitere Demonstrationen in Hessen

Neben der Demonstration in Kassel war für Sonntag eine weitere Versammlung in Gelnhausen (Main-Kinzig) angekündigt worden: Dort hatte der Verein "Hand aufs Herz" und das Bündnis "Wir sind mehr!" zu einer "Lichterkette gegen Hass und Hetze" aufgerufen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es aufgrund der Unions-Pläne für eine verschärfte Migrationspolitik in verschiedenen Städten in Hessen friedliche Proteste gegeben. Außerdem hatten am Samstag rund 9.000 Menschen in Neu-Isenburg gegen die AfD demonstriert –Anlass war dort ein Wahlkampfauftritt von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel.

Redaktion: Pia Stenner

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe