Audio

Hessin Lilly Schwarz gewinnt bei "Jugend forscht".

Lilly Schwarz (16) aus Fritzlar hat beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" gewonnen.

Unter den Gewinnerinnen und Gewinnern des Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" ist auch eine Schülerin aus Hessen. Lilly Schwarz aus Fritzlar hat Künstliche Intelligenz genutzt, um Klimasimulationen schneller und genauer berechnen zu lassen.

In Heilbronn (Baden-Württemberg) sind am Sonntag die Siegerinnen und Sieger des Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" ausgezeichnet worden. Abgeräumt hat dabei auch die 16 Jahre alte Schülerin Lilly Schwarz aus Fritzlar (Schwalm-Eder). Sie wurde mit dem Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet, wie die Stiftung "Jugend forscht" mitteilte.

Schwarz hat demnach ein Verfahren entwickelt, das die Rechenzeiten von Klimasimulationen mithilfe von sogenanntem Deep Learning, einer Form der Künstlichen Intelligenz (KI), reduziert und eine stärkere geografische Differenzierung möglich macht.

KI-Tool für schnellere Klimasimulationen

Die Schülerin habe sich bei ihrer Forschung auf neuronale Netze konzentriert, die anhand von Daten selbstständig lernen könnten - in diesem Fall mit Jahrhunderten an Klimadaten - und darauf basierend Prognosen erstellt.

Die von ihr entwickelte Simulation in der Programmiersprache Python prognostiziere abhängig von den angenommenen CO2-Werten die globalen Temperaturen oder auch das Niveau des Meeresspiegels.

Die Ergebnisse stimmen "Jugend forscht" zufolge recht gut mit den Simulationen des Weltklimarats IPCC überein. Laut der Jungforscherin kann ihr System außerdem ohne viel Aufwand flexibel an veränderte CO2-Emissionen angepasst werden.

Videobeitrag

Video

Nachwuchsforscher aus Nordhessen beim Bundeswettbewerb

Interview mit jungem Forscher
Ende des Videobeitrags

Fokus auf Kipppunkte im Klimasystem

Ein besonderes Augenmerk habe die junge Forscherin auf mögliche Kipppunkte im Klimasystem gelegt, wie das Auftauen der Permafrostböden. Diese Kipppunkte könnten drastische und oft irreversible Veränderungen im globalen Klimasystem auslösen.

Durch effizientere Rechenzeiten könnten sich neue Möglichkeiten für detailliertere und häufigere Klimasimulationen eröffnen, was für die Klimaforschung von großer Bedeutung sei.

Insgesamt präsentierten 175 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre 107 Projekte im Bundesfinale in Heilbronn, das Themen von Umweltschutz bis hin zu neuronalen Netzwerken umfasste. Insgesamt zehn Schülerinnen und Schüler sind ausgezeichnet worden.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen