200 Stellen nicht besetzt Schulleiter in Hessen fordern bessere Arbeitsbedingungen

Lehrkräftemangel, Digitalisierung, Bürokratie: Schulleiter in Hessen klagen über große Probleme. Wenn die Landesregierung keine Abhilfe schaffe, würden immer weniger Schulleiter ihren Job noch machen wollen.

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Viele Schulleitungsstellen sind in Hessen unbesetzt, klagt die GEW. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Hessische Schulleiter fordern von der Landesregierung bessere Arbeitsbedingungen. "Die größten Probleme der Schulleitungen in Hessen sind aktuell der Lehrkräftemangel, die Digitalisierung und bürokratische Abläufe", heißt es in einer Resolution, die am Donnerstag von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) veröffentlicht wurde.

Am Tag zuvor hatten sich auf Einladung der GEW etwa 45 Schulleiter zu einer Tagung in Rüsselsheim getroffen. Insgesamt gibt es in Hessen nach früheren Angaben des Kultusministeriums rund 1.800 Schulleiterinnen und Schulleiter.

Mehr Studienplätze nötig

Die Schulleiter verlangen in der Erklärung unter anderem die rechtzeitige Besetzung von Leitungsstellen, mehr Entlastungsstunden und einen verbesserten Austausch mit Schulämtern und Schulträgern.

Im Kampf gegen den auch bei Lehrern zunehmenden Fachkräftemangel müssten mehr Studienplätze geschaffen und Lehrerinnen und Lehrer einen priorisierten Zugang zur Kinderbetreuung erhalten, um Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren zu können.

200 Stellen nicht besetzt

Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, bezeichnete es als Alarmsignal, dass viele Schulleitungsstellen in Hessen vakant seien. "Das Kultusministerium musste im vergangenen Jahr einräumen, dass 200 Stellen in den hessischen Schulleitungen nicht besetzt sind", so Hartmann. "Die nächste Landesregierung steht mithin nicht nur vor dem Problem, den allgemeinen Lehrkräftemangel in den Griff zu kriegen, sondern auch alle Schulleitungsstellen zu besetzen."

Bessere Besoldung gefordert

Die Schulleiterinnen und Schulleiter auf der GEW-Tagung forderten außerdem eine bessere Besoldung ihrer Arbeit. Anlass war die anstehende Erhöhung der Besoldung von Grundschullehrkräften auf die Stufe A13. Falls dabei nicht auch die Bezüge der Schulleitungen erhöht würden, drohe "eine massenhafte Zurückgabe der Schulleitungsämter", hieß es.

Die GEW zählt nach eigenen Angaben in Hessen rund 25.000 Mitglieder, sie sei damit die größte Interessenorganisation im Bildungsbereich. In Hessen wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt.

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Sendung: hr-iNFO, 14.06.2023, 14 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe