200 Vögel fangen und töten Stadt Limburg liegt Angebot eines Tauben-Killers vor

Wer fängt und tötet 200 Tauben in Limburg? Auf eine neue Ausschreibung der Stadt hat sich jemand gemeldet. Ob dieser Vogel-Killer den Auftrag erhält, hängt vor allem davon ab, wie viel er an den getöteten Tauben verdienen will.

In Limburg soll die Population der Stadttauben verringert werden.
In Limburg soll die Population der Stadttauben verringert werden. Bild © picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON

Die Stadt Limburg hat auf ihre neue Ausschreibung wieder nur ein Angebot zum Einfangen und Töten von rund 200 Stadttauben erhalten. Einzelheiten, wer hinter diesem Angebot steht, nannte eine Stadtsprecherin nicht. Die Abgabe-Frist lief am Montag ab.

Das Angebot werde jetzt von der zentralen Vergabestelle angeschaut und auch geprüft, ob alle Unterlagen vorhanden sind oder noch etwas nachzureichen ist, so die Stadtsprecherin. Sollte dies der Fall sein, hätte der Anbieter oder die Anbieterin dafür sechs Tage Zeit. Danach werde das Fachamt prüfen, ob das Angebot den Kriterien entspreche.

Was ist ein Tauben-Leben wert?

Vor allem gehe es dabei um den Preis. Sollte dieser passen, würde danach der Magistrat den Auftrag vergeben. 

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Auf eine frühere Ausschreibung der Stadt, der vorsah, die Tiere einzufangen und an die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl zu übergeben, hatte es ebenfalls ein einziges Angebot gegeben. Doch das war der Stadt zu teuer, sodass sie die neue Ausschreibung zum Töten der Tauben veröffentlichte.

Der frühere Anbieter hatte netto 57.100 Euro gefordert - plus Umsatzsteuer knapp 340 Euro pro geretteter Taube. So viel war der Stadt ein Tauben-Leben allerdings nicht wert. Sie kalkulierte mit einem Auftragswert von 25.000 Euro, also rund 125 Euro pro Taube. Tot oder lebendig.

Tod durch Genickbruch

Limburg will die Taubenpopulation um insgesamt 200 Tiere verringern. Am 22. April soll das Töten beginnen. Man gehe derzeit davon aus, dass sich dieses Datum halten lässt, sagte die Sprecherin. Innerhalb von etwa drei Monaten sollen dann die 200 Tauben aus dem Stadtbild verschwunden sein.  

Hintergrund für die geplanten Maßnahmen ist ein Stadtverordnetenbeschluss vom November 2023, wonach die Taubenpopulation in Limburg dezimiert werden soll. Im Gespräch war seinerzeit eine Tötung der Tiere per Genickbruch.

Die Entscheidung hatte in Limburg und auch weit über die Grenzen Hessens hinaus hohe Wellen geschlagen. Daraufhin gab es im Juni vergangenen Jahres einen Bürgerentscheid, bei dem eine Mehrheit der Stimmberechtigten allerdings für die Umsetzung des Stadtverordnetenbeschlusses stimmten. 

Tierschützer drohen mit Strafanzeige

Neben dem Limburger Stadttaubenprojekt hatte auch der Deutsche Tierschutzbund die geplante Tötung der Tiere zuletzt als grausam und sinnlos kritisiert und Gegenwehr angekündigt: "Sobald nur eine Taube getötet wird, werden wir Strafanzeige erstatten", erklärte die Fachreferentin für Stadttauben des Deutschen Tierschutzbundes, Katrin Pichl.

Kritik kam zudem von der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und der Organisation Menschen für Tierrechte, die Klage ankündigten.

Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de