Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann Uni Kassel kündigt Zusammenarbeit mit Rüstungsfirmen

Die Kasseler Uni beendet ihre Ausbildungskooperation mit den Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall. Sie hat gut ein Jahr nach Beginn Krieges in Ukraine eine Klausel geltend gemacht, die zum Frieden verpflichtet.

Studenten laufen auf ein Gebäude der Universität Kassel zu
Die Universität Kassel. (Archivfoto) Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Seit 20 Jahren besteht eine Zusammenarbeit der Uni Kassel mit den Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) – bis jetzt. Die Hochschule hat die Kooperation nun beendet. Bisher gab es ein duales Studium für Auszubildende der Rüstungsfirmen, das in Zukunft nicht mehr angeboten werden soll.

Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) am Dienstag berichtete, hat die Hochschule zum Ende dieses Jahres die Vereinbarungen über das Programm "Studium im Praxisverbund" (Stip) mit KMW gekündigt. Auch Rheinmetall sei bereits über die Beendigung der Zusammenarbeit informiert, zitierte die Zeitung einen Uni-Sprecher.

Uni: seit Ende 2021 Gespräche mit Rüstungsfirmen

An der Uni Kassel gibt es bereits seit 2013 eine Zivilklausel - eine Selbstverpflichtung zu friedlichen Zielen -, die besagt, in der Forschung nicht mit Rüstungsfirmen zu kooperieren. Diese Klausel ist schon seit Beginn des russischen Angriffkrieges in der Ukraine vor gut einem Jahr im Fokus.

Aber erst jetzt hat die Uni nach eigenen Angaben festgestellt, dass sie auch das duale Studium für Mitarbeitende bei Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall betrifft. Der Uni-Sprecher sagte der HNA, das Stip-Programm habe mit Forschung nichts zu tun. "Daher ist die Frage, ob die Zivilklausel Auswirkungen auf Stip hat, erst mit einiger Verzögerung aufgekommen." Seit Ende 2021 sei man in entsprechenden Gesprächen mit den Unternehmen.

Keine offizielle Zusammenarbeit mehr

Die beiden Kasseler Rüstungsunternehmen bedauerten auf Anfrage der Zeitung die Beendigung der Kooperation. Mit Rheinmetall bestand sie demnach seit 2003, mit KMW seit 2008. Seither haben nach den Zahlen der Universität 63 Auszubildende von KMW und 32 von Rheinmetall das Programm durchlaufen. Pro Student und Jahr erhält die Hochschule 300 Euro Aufwandsentschädigung, wie die HNA weiter berichtete.

Nach Angaben der Uni können Azubis der Rüstungsfirmen auch weiter an der Universität studieren. Es gebe aber keine offizielle Zusammenarbeit mehr.

Rheinmetall in Kassel ist der weltweit größte Standort des Unternehmens für Produktion und Instandhaltung von gepanzerten Fahrzeugen. Bei Krauss Maffei Wegmann in Kassel werden Türme für die Panzer Puma und Leopard 2 gebaut. Beide Unternehmen profitieren vom Krieg in der Ukraine.

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Sendung: Sendung: hr4, hessenschau, 07.03.2023, 9.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Jens Wellhöner