Zuckerfest "Eid mubarak": Muslime in Hessen feiern Ende des Ramadan

Nach dreißig Tagen Fasten feiern gläubige Muslime seit Dienstagabend das Ende des Ramadan. So schauen Muslime aus Hessen auf die Fastenzeit zurück.

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Das Zuckerfest ist süß. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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In vielen muslimischen Familien in Hessen wird jetzt gefeiert, denn der Fastenmonat Ramadan geht zu Ende. Manche Gemeinden organisieren Lichterumzüge und Gemeindefeste.

Kinder freuen sich über Geschenke und viele Süßigkeiten zum Zuckerfest, Bäckereien auch über ein gutes Geschäft.

"Jetzt ist es fast vorbei - so gesehen ist es ein bisschen traurig", sagt Arshad Nadeem, der Vorsitzende der muslimischen Gemeinde Wabern (Schwalm-Eder). An diesem letzten Tag hieß es noch einmal durchhalten, tagsüber nichts essen oder trinken, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Nun beginnt das dreitägige Zuckerfest "Eid al-Fitr" (Arabisch) oder "Ramazan Bayrami" (Türkisch) - und die Fastenzeit ist zu Ende.

Zitat
Das Anstrengende wird dann in etwas Schönes verwandelt. Zitat von Meliha Khan, Muslima aus Wabern
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Dreißig Tage fasten, das bedeutet körperliche und mentale Anstrengung. Doch für Meliha Khan, Mitglied der muslimischen Gemeinde Wabern, fühlte es sich gleichzeitig wie "eine Pause vom Alltag" an, erzählt die 22-Jährige.

Khan hat den Fastenmonat mitgemacht und schaut positiv darauf zurück. "Sich mal wieder mit Gott verbinden und intensiver beten zu können und die Zeit dafür zu haben, das war wie ein Urlaub", sagt sie. "Das Anstrengende wird dann in etwas Schönes verwandelt."

Ramadan bedeutet für Gläubige nicht nur fasten, sondern auch, innere Einkehr zu suchen, viel zu beten und Bedürftigen zu helfen. Wenn das Fasten jetzt endet, hofft Arshad Nadeem, dass ein Echo der vergangenen Wochen bleibt: "Wir versuchen jetzt, das, was wir in diesem Monat getan haben, auch für das ganze Jahr umzusetzen."

Süßigkeiten haben Hochkonjunktur

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Das Zuckerfest ist süß. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)

Nach der Fastenzeit kommt die Zeit der Leckereien. Für Restaurants heißt das auch: Weniger Stress am Abend und geregeltere Umsätze am Tag - weil ihre muslimische Kundschaft nun auch wieder tagsüber vorbeikommen kann.

Besonders dort, wo es Süßigkeiten zu kaufen gibt, kurbelt das Zuckerfest das Geschäft an, erzählt eine Bäckereiverkäuferin aus Frankfurt-Höchst: Baklava mit Pistazien oder Walnüssen fänden reißenden Absatz, sagt sie. "Unsere Spezialität aus der Türkei, die verkaufen wir jetzt zehnfach."

Ministerin Hofmann: Fastenbrechen stärkt Dialog zwischen Kulturen

Rund 600.000 Muslime leben in Hessen. Ihnen allen wünschte Hessens Integrationsministerin Heike Hofmann (SPD) zum Ende des Fastenmonats ein friedvolles Fest im Kreise ihrer Familien und Freunde. 

Die Ministerin hob die Bedeutung eines friedlichen und von Akzeptanz und Respekt geprägten Miteinanders hervor. "Deshalb ist es so schön wie wichtig, dass die zahlreichen Iftar-Essen zum Fastenbrechen, die die Gemeinden in Hessen organisieren, Menschen zusammenbringen und den Dialog zwischen Kulturen und Religionen verstärken", sagte Hofmann. Iftar ist das Mahl, das während der Fastenzeit nach Sonnenuntergang eingenommen wird.

Die Stadt Frankfurt, in der rund 100.000 bis 150.000 Muslime leben, hatte in diesem Jahr erstmals in der Innenstadt eine spezielle Beleuchtung zum Ramadan angebracht - eine Geste, die bei vielen Muslimen gut ankam. "Das ist ein gutes Zeichen, dass man akzeptiert ist, dass man auch zu einer Gesellschaft gehört", hatte der stellvertretende Vorsitzende der Islamischen Gemeinde Frankfurt, Mounir El Horchi, erklärt. 

"Eid mubarak" und "Ramazan Bayramin mübarek olsun"

Der Ramadan hat in diesem Jahr um den 10. März begonnen und endet vom 9. auf den 10. April mit dem Zuckerfest, das zu den wichtigsten Feierlichkeiten des Islam zählt.

Drei Tage dauert das Fest des Fastenbrechens. Gläubige wünschen sich dann zum Beispiel "Eid mubarak" - Arabisch für "gesegnetes Fest" - oder "Ramazan Bayramin mübarek olsun" - Türkisch für "Ich wünsche dir ein gesegnetes Ramadan-Fest".

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Sendung: hr4, 08.04.2024, 10.46 Uhr.

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Redaktion: Malena Menke

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Quelle: Mit Informationen von Rainer Janke, Gaby Beck, hessenschau.de, dpa/lhe