6.000 neue Abos Satire-Magazin Titanic ist gerettet

Der Spendenaufruf war erfolgreich: Nach einer Fast-Pleite ist das Satire-Magazin Titanic nach eigenen Angaben gerettet - und das sogar auf absehbare Zeit.

 Eine Jubiläums-Stofftasche und einige Ausgaben des Satiremagazins Titanic liegen auf dem Konferenztisch in den Redaktionsräumen.
Eine Stofftasche zum 40. Geburtstag des Magazins und einige Titanic-Ausgaben. Bild © picture-alliance/dpa
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Das Satire-Magazin Titanic mit Sitz in Frankfurt hat seine finanziellen Schwierigkeiten nach eigenen Angaben überwunden. Innerhalb von zwei Wochen seien 6.000 neue Abos abgeschlossen, 34.000 Euro auf dem Spendenkonto eingenommen und 500 Shirts verkauft worden, sagte Chefredakteurin Julia Mateus. Auf absehbare Zeit sei keine neue Rettungsaktion notwendig.

Zunächst hatte der Spiegel über die Rettung berichtet. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte Titanic-Herausgeber Oliver Maria Schmitt Anfang September gesagt, dass das Blatt 5.000 neue Abonnenten benötige, um bis Ende des Jahres über die Runden zu kommen.

Papier- und Druckkosten sind explodiert

Dem Bericht zufolge hatte die Titanic mit einem monatlichen Minus in Höhe von 20.000 Euro zu kämpfen, der Verlag sei zahlungsunfähig. Die verkaufte Auflage des Blattes sei auf rund 15.000 Exemplare zurückgegangen.

Grund für die finanzielle Not sei außerdem, dass die Papier- und Druckkosten sich verdreifacht hätten, sagte Herausgeber Schmitt. Deshalb startete das Magazin eine Rettungsaktion, für die die Redaktion prominente Unterstützung gewinnen konnte, unter anderem von Jan Böhmermann, Sarah Bosetti, Saša Stanišić, Max Goldt und Maren Kroymann.

"Großspenden sind trotzdem willkommen"

Mit Erfolg, der Plan sei übererfüllt worden, sagte Chefredakteurin Mateus. "Wir sind jetzt erst mal für mindestens ein Jahr safe, Abos und Großspenden sind trotzdem weiterhin willkommen."

Schon einmal stand das Magazin kurz vor der Insolvenz. Mitte der 1990er-Jahre musste es dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Björn Engholm mit 40.000 D-Mark eines des höchsten Schmerzensgelder der deutschen Pressegeschichte zahlen. Das Magazin hatte 1993 dessen Gesicht in das Foto montiert, das den toten CDU-Politiker Uwe Barschel nach seinem Suizid in der Badewanne zeigt.

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Sendung: hr-iNFO, 21.09.2023, 14.02 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Sonja Fouraté, epd