Gesellschaft für deutsche Sprache "Ampel-Aus" ist das Wort des Jahres 2024
"Ampel-Aus" ist das Wort des Jahres 2024. Das teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden mit. Auf den Plätzen zwei und drei folgen "Klimaschönfärberei" und "kriegstüchtig".
"Ampel-Aus" ist das Wort des Jahres 2024. Das hat die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden mitgeteilt. Der Begriff steht für die spektakulär zerbrochene Koalition von SPD, Grünen und FDP. Im Vorjahr war der "Ampel-Zoff" auf Platz 5 gelandet.
Auf dem zweiten Platz landete "Klimaschönfärberei", also das Bestreben etwa von Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz beschönigend hervorzuheben. Auf Platz drei folgte "kriegstüchtig", ein Begriff, den Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) viel beachtet beim Dringen auf mehr Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr verwendete.
Alliteration und substantiviertes Substantiv
"Sprachlich interessant ist an dem Wort Ampel-Aus die Alliteration (beide Wortbestandteile beginnen mit einem A) sowie die Tatsache, dass die Präposition aus hier als Substantiv erscheint", so die Sprach-Eperten.
Das Wortbildungsmuster sei keineswegs neu: "Jamaika-Aus" war das Wort des Jahres 2017.
2.000 Vorschläge
Der Begriff war von der Jury in diesem Jahr aus mehr als 2.000 Belegen gewählt worden. Die Vorschläge stammten aus verschiedenen Medien, zudem konnte jeder Begriffe einsenden.
"Für die Auswahl der 'Wörter des Jahres' entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität", erläuterte die GfdS. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.
Die GfdS ist nach eigenen Angaben eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden. Die rund zehnköpfige Jury setzt sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen.
"Krisenmodus" war 2023 "Wort des Jahres"
2023 war "Krisenmodus" auf Platz eins gelandet. Die GfdS verwies dabei etwa auf den Überfall Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise, die Bildungsmisere und den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste landeten 2023 "Antisemitismus" und "leseunfähig".