Aus für Halloween auf Burg Frankenstein Der Horror bekommt ein neues Zuhause
Weit über vier Jahrzehnte hat das Halloween-Festival auf der Burg Frankenstein zehntausende Grusel-Fans aus aller Welt in den Odenwald gelockt. Damit ist nun Schluss. Das Spektakel zieht um - allerdings nicht ganz freiwillig.
Der Name ist wie geschaffen für Grusel und Horror: Wohl auch deswegen war die Burg Frankenstein im Odenwald, die gerne mit dem Monster aus Mary Shelleys Roman in Verbindung gebracht wird, seit 1977 Heimat eines der größten Halloween-Spektakel Europas. Jedes Jahr zog es zehntausende Horror-Fans aus der ganzen Welt auf die südhessische Ruine.
Doch damit ist nun Schluss. Weil die Burg aus dem 13. Jahrhundert demnächst umfassend saniert wird, findet die beliebte Grusel-Veranstaltung vom 20. Oktober bis 4. November zum letzten Mal an traditioneller Stätte nahe Mühltal (Darmstadt-Dieburg) statt.
Danach zieht das Halloween-Festival unter dem Motto "The Darkness gets a new home" ("Die Dunkelheit bekommt ein neues Zuhause") auf die Burg Königstein im gleichnamigen Königstein (Hochtaunus) um. Das teilte der Veranstalter Ralph Eberhardt am Mittwoch mit.
Monatelanges Ringen um Fortbestand
Damit geht ein monatelanges Ringen um die Zukunft des Festivals zu Ende. Seit der Bekanntgabe der umfassenden Sanierungsarbeiten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) hat Eberhardt um ein Fortbestehen an der Burg Frankenstein gekämpft. Selbst ein Landtagsausschuss hatte versucht, zwischen Veranstalter und LBIH zu vermitteln.
Im Frühjahr sah es zunächst aus, als käme ein tragfähiger Kompromiss zustande. Doch nun spricht Eberhardt von einer "unüberbrückbaren Hürde" zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Nach "reiflicher Prüfung" habe er entschieden, dass eine "wirtschaftliche und vor allem logistische (…) Durchführung der Veranstaltungsreihe über das Jahr 2023 hinaus nicht weiter möglich ist".
Rückkehr ausgeschlossen
Auch eine Rückkehr auf die Burg Frankenstein nach den Sanierungsarbeiten schließt er aus. Die Veranstaltung werde "dauerhaft" auf die Burg Königstein umziehen. Dazu habe Eberhardt bereits eine Vereinbarung mit der Stadt getroffen.
Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) ist sich aber sicher, dass die neue Burg den Gruselfans schnell ans Herz wachsen wird. "Es ist eine der größten Burgruinen Deutschlands und bietet optimale Voraussetzungen für die Fortführung des Halloween-Spielbetriebs", sagte Helm laut Mitteilung. Die ältesten Mauerreste datieren aus dem Jahr 1215.
Auch Restaurant schließt
Neben dem Halloween-Festival verliert die Burg Frankenstein eine weitere Attraktion. Das dortige Restaurant, das ebenfalls von Eberhardt betrieben wurde, schließt am 16. Oktober. Einen Großteil des Personals will der Gastronom in sein Naturfreundehaus in Ober-Ramstadt (Darmstadt-Dieburg) mitnehmen.
Sendung: hr1, 11.10.2023, 12.20 Uhr
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