Drei Konzerte in Frankfurt Wer Bob Dylan sehen will, muss auf sein Handy verzichten
Musiklegende Bob Dylan kommt im Herbst für drei Konzerte nach Frankfurt. Wer den Literaturnobelpreisträger sehen will, muss strenge Handy-Regeln befolgen - und soll im Bestfall eine Kreditkarte zur Hand haben.
Bob Dylan war schon immer eigen. Nachdem die Schwedische Akademie ihm im Oktober 2016 als erstem Singer-Songwriter überhaupt den Literaturnobelpreis zusprach, dauerte es zwei Wochen, bis er sich überhaupt dazu äußerte.
Selbst in Empfang nahm er den Preis auch nicht - stattdessen kam die Künstlerin Patti Smith nach Stockholm. Dylan selbst traf sich Monate später und unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Mitgliedern der Akademie.
Eigen ist Dylan auch, was seine Konzerte angeht. Seit Jahren gilt dort ein Handyverbot - so auch am 16. und 17. Oktober bei den beiden Shows seiner "The Rough and Rowdy Ways Tour", die Dylan in der Frankfurter Jahrhunderthalle gibt. Besuchende müssen ihr Telefon in einer abschließbaren Tasche verstauen, die sie allerdings bei sich tragen dürfen. Bei Notfällen können sie das Handy in einem gekennzeichneten Nutzungsbereich entsperren.
"Für alle Beteiligten eine bessere Show"
Der Veranstalter Live Nation empfiehlt den Besuchenden denn auch, eine Kreditkarte zum Bezahlen an der Bar oder am Merchandise-Stand mitzubringen. "Nach den Erfahrungen mit handyfreien Konzerten auf den letzten Tourneen sind wir überzeugt, dass es so für alle Beteiligten eine bessere Show ist", schreibt er auf der Seite der Jahrhunderthalle.
"Wir öffnen unsere Augen etwas weiter und unsere Sinne sind geschärfter, wenn wir die gewohnte Technik-Krücke verlieren." Die Vorgabe sei nicht verhandelbar. Der offizielle Kartenvorverkauf für die Dylan-Konzerte beginnt am Freitag. Eine weitere Künstlerin, die Handys auf ihren Konzerten in Täschchen schließen lässt, ist die amerikanische Sängerin Alicia Keys.
Bob Dylan wurde 1941 in Minnesota geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts und verbindet Rock unter anderem mit Country, Blues oder Gospel. Er erhielt zahlreiche Grammy-Awards, einen Oscar und als erster Musiker überhaupt den Nobelpreis für Literatur, nach Angaben der Schwedischen Akademie für "seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition".
Ihre Kommentare Handyverbot bei Live-Konzerten: Eine gute Idee?
46 Kommentare
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Großartig!!
Frage mich oft, wie alle früher ausgekommen sind!?
Ich, fünfzig, habe (noch) kein Smartphone, solange mein gutes, altes Klapp-Telefon noch ausreichend Akku für meine seltenen Bedürfnisse aufbringt. Und selbst mit werde ich garantiert nicht zum Junkie. Kann mich super anderweitig beschäftigen : )
M. M. n. ist ein solches Verhalten extrem respektlos dem Künstler gegenüber, aber Respektlosigkeit, Egoismus und Rücksichtslosigkeit nehmen in allen Bereichen immer mehr zu! -
Es geht nicht um die Frage ob es eine gute Idee ist oder nicht, diese Frage stellt sich doch Dylan selbst sicher genauso wenig. Er will während seiner Show nicht fotografiert werden, und das ist es dann schon. Die Wahrung der Persönlichkeitsrechte, egal ob es sich um eine öffentliche Person handelt oder nicht, kann jedenfalls als eine gute Idee und eine wichtige Errungenschaft angesehen und hingenommen werden. Dylan-Fans werden dies überstehen. Die dürfen ihr Handy ja bei sich behalten.
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Absolut
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